Beiträge von s2works

    Guten Abend,


    seit Tagen stöbere ich durchs Internet, um endlich eine fundierte, wohl abgewogene Entscheidung treffen zu können. Doch wie schon so oft ergeben sich gerade durchs Lesen immer neue Möglichkeiten, sodass ich mit meiner Entscheidungsfindung nicht voran komme. Heute, vor gut 2 Stunden, bin ich an einem Post von jemandem von euch bei Google hängengeblieben. Der TE wollte in seinem Neubau Apple Homekit anstatt KNX oä. als Grundsystem verbauen und wollte von euch eine Bestätigung, dass das eine tolle Idee ist :) Ich war über die sehr kritischen Antworten einiger User positiv überrascht und meldete mich in eurem Forum an, da auch ich vor einer ähnlichen Entscheidung stehe und wie bereits erwähnt, eher unschlüssig bin.


    Meine jetzige HomeKit Situation könnt ihr in meinem Spoiler einsehen. Das System funktioniert weitestgehend gut. Der Kaffeevollautomat und die Roboter lassen sich per Siri steuern. Das Licht reagiert zusammen mit den Bewegungsmeldern annähernd verzögerungsfrei und die Senic Schalter schalten das Licht tatsächlich in 98% aller Fälle ein. Ein riesiges Manko ist der Bewegungsmelder im Bad spätestens dann, wenn ich mit Armen und Beine wedelnd in der Badewanne umhertreibe, um irgendwie das Licht wieder anzubekommen. Aber daran habe ich mich gewöhnt und sollte (wie ich in der letzten Woche herausgefunden habe) mit Aqara Präsenzsensoren der Vergangenheit angehören. Alles in Allem bin echt zufrieden und bei all den tollen Spielereien, wie smarte Rolloschalter und Outdoorkameras von z.B. Eve oder einer Wetterstation von Netatmo, gäbe es doch eigentlich keinen Grund auf KNX oder Homematic IP wired oder Loxone oä umzusteigen - auch nicht bei einem Neubau, oder?


    Oder vielleicht doch? Und genau diese Frage hält mich nun seit gut 1 1/2 Wochen von allem Anderen ab.


    Ich baue zzt. bei meinen Eltern an und werde, wenn alles nach Plan läuft in diesem Jahr umziehen. Die Wohnung habe ich weitestgehend entkernt und das Bauunternehmen zieht den Anbau derweil hoch, sodass nun die Planung der Elektrik an der Reihe ist. Da ich mit meinem HomeKit zufrieden bin, habe ich angefangen die Räume mit smarter Technik in einer Exceltabelle auszustatten - von Rollos und Jalousien, Beleuchtung und Sensorik, über Heizung und Wetterstation bis hin zu der Einbindung weiterer Küchen- und Ablufttechnik. Es gibt ja im Grunde alles, was man benötigt - ob HomeKit-zertifiziert oder mit HomeBridge workaround.


    Knapp nach der Planung bin ich über IP-Symcon gestolpert und war begeistert.

    Eine Software, die ich per Docker auf dem NAS laufen lassen kann und die sämtliche SmartHome Technik miteinander vereint - ganz gleich, ob HomeKit oder nicht - alles ist möglich und die browserbasierte Visualisierung kann sich echt sehen lassen - zumal zusätzliche Events, wie z.B. verpasste Anrufe oder eingegangene Emails angezeigt werden können.

    Viel smarter als die simple Auflistung der smarten Geräte unter HomeKit.


    Irgendwo an dieser Stelle habe ich mich dann vollends in den Weiten der Möglichkeiten verloren.


    Ich habe mir die Bücher "Heimautomation mit KNX, DALI, OneWire.." von Heinle, sowie "Heimautomation mit IP-Symcon" von Kellner gekauft, um ein Verständnis vom komplexen KNX zu bekommen und abschätzen zu können, ob das was für mich wäre oder es doch eher etwas für größere Projekte ist - auch wenn es Heim User gibt, die KNX benutzen. Es gibt ja immer einen harten Kern, für den das Beste gerade gut genug ist ;)


    Das ernüchternde Ergebnis lautet: Ich weiß es nicht.

    KNX in Verbindung mit OneWire ist eine echt feine und auch KISS freundliche Lösung - gerade, bei einer Sanierung oder einem Neubau.

    Aber der Aufwand einer KNX Verkabelung im Gegensatz zu einer normalen Verkabelung ist enorm.

    Die hohen (Einstiegs)kosten (ETS6, Hutschienen-Hardware) dürften bei steigender Anzahl an smarten Geräten bei KNX trotzdem geringer sein - lassen wir sie also einmal außenvor.


    Warum ist KNX (, HM-IP wired, Loxone) das zu bevorzugende System bei einer Neuverkabelung, wenn man doch genauso gut alles Wireless miteinander verbinden kann?


    Das Argument der Überlagerung der Netze lasse ich nicht gelten. Mein HomeKit mit Beleuchtung, Heizung etc. funktioniert seit Jahren tadellos. Jalousien, Rollladen und Steckdosen können per Shelly bzw. WLAN eingebunden werden. Aufgrund der eindeutigen IP sollte es selbst bei einer hohen Anzahl keine Probleme geben. Oder ist genau diese hohe Anzahl (Überlastung von HomeKit, Bridges, Router) das Problem?


    Leider geben die Bücher auf diese Fragen keine Antwort und im Netz gehen die Meinungen weit auseinander - gerade auf den jeweiligen KNX, Loxone.. Boards. Da wären wir dann wieder bei dem harten Kern.


    Zusammengefasst: IP-Symcon in Verbindung mit KNX oder Homekit -> Shelly, HM-IP, usw. als Grundsystem?


    Ich hoffe also in euch eine Community gefunden zu haben, die möglichst unvoreingenommen einen Rat geben kann :)



    PS: Damit ihr meine Projektgröße ein wenig abschätzen könnt:


    - schaltbare Steckdosen 23 + Messfunktion 15

    - 34 Leuchten

    - 15 Jalousien oder Rollladen

    - 15 Präsenz- oder Bewegungsmelder

    - 80 Sensoren

    - 7 Schalter


    + Sicherheit und Alarmsystem

    + Zugangskontrolle