Hallo,
habe die Tado FB-Raumthermostate in jedem Raum verbaut. Habe ebenfalls Wärmepumpe mit passiver Kühlungsfunktion und KWL mit WRG und Dämmung besser KFW55.
Nun gibt es 2 Möglichkeiten, entweder du überlässt der Wärmepumpe die Steuerung der Wärme oder du baust (wie wir) Heizkreisverteiler ein und steuerst diese (ggf. Smart).
Ich stelle mal die kühne These auf (ohne es selber ausgerechnet zu haben), dass du günstiger bei weg kommst, indem du einfach der Wärmepumpe sagst sie soll das Haus konstant auf Temperatur 22 Grad heizen, als wenn du Verteiler einbaust, Leitungen in die Räume ziehst und Thermostate verbaust. Nach meinem Kenntnisstand ist die ERR also die Einzelraumlegung nach ENEV aber verpflichtend bzw. kann gegen Gebühr beim Bauamt umgangen werden?? Kann vielleicht ein Profi was zu sagen.
Anyway kurzum. Bereue ich den Einbau der Tado Thermostate? -> JEIN. Ich habe mich im Vorfeld nicht genug mit dem Thema beschäftigt und in einem schwachen Moment zu einem sehr guten Kurst die Thermostate gekauft (gibt es ja immer wieder unter 90€ bzw. 80€ zu haben). Beim einbau haben wir dann gemerkt, dass diese Thermostate nicht zwischen warm und kalt unterscheiden können -> Doof. Bedeutet für mich im Sommer, dass ich entweder die Temperatur in den einzelnen Thermostaten richtig hoch setze, damit sich die Stellventile öffnen oder (so mache ich es tatsächlich auch) die Ventile manuell aufdrehe, da sowieso im Sommer die Kühlfunktion auf Dauerbetrieb läuft. In den Zwischenmonaten stelle ich die Kühlfunktion der Wärmepumpe sowieso aus, sodass entweder geheizt wird oder eben halt nichts passiert (sollte es bspw. im Herbst noch mal richtig warm werden).
Hier könnte / müsste Tado von Seiten der Software nachrüsten, haben Sie aber bisher nicht gemacht -> leider.
Sämtliche smarte Funktionen (bspw. Away Modus oder Fenster-Auf Erkennung) wirst du nicht nutzen. Denn es ist energetischer Quatsch bei deiner hoch effizienten FB. Hinzu kommt bei Tado, dass diese von Haus aus so eingestellt ist, dass in der Nacht die Temperatur um 1 oder 2 Grad runtergesetzt wird. Ich hatte mich immer gefragt warum es morgens so kalt ist im Haus
Es hat also etwas gedauert bist ich die Einstellungen soweit vernünftig optimiert hatte, denn es macht aus energetischer Sicht nichtmal Sinn, die Heizung für einen kurzen Moment (bspw. 12 Stunden) um 1-2 Grad zu senken.
Wieso bin ich dennoch zufrieden mit den Thermostaten? Ich finde es gut die Räume einzeln zu steuern. Das nutze ich tatsächlich häufiger mal. So habe ich in den Schlafräumen eine niedrige Temperatur ca. 18-19 Grad und in den Wohnräumen eine höhere Temperatur ca 21,5% und im Bad 22%.
Dies verändere ich schon mal je nach Außentemperatur um ein halbes Grad. Darüber hinaus kann man mit den Thermostaten von Tado (geht aber mit Sicherheit auch mit anderen Thermostaten) Offset-Werte einstellen. Denn das Thermostat misst ja nur an einer bestimmten Stelle im Raum (üblicherweise an der Tür). Vor allem in größeren Räumen kann schon mal ein Grad unterschied zur anderen Seite des Raumes sein, was man halt mit Offset-Wert feinjustieren kann. Generell sollte aber der hydraulische abgleich vernünftig eingestellt werden, dann sind hier tatsächlich eher Nuancen zu verzeichnen.
Darüber hinaus misst Tado die Luftfeuchtigkeit in allen Räumen und gibt an, wie generell die Raumtemperatur im Verhältnis zur Luftfeuchtigkeit ist und gibt Empfehlungen was zu tun wäre. Dies lässt sich auch als Trigger in Homekit verwenden. Brauchen wirst du es nicht, weil sich deine KWL darum kümmert, dennoch ist es mal ganz nett zu wissen, wie so die Luftqualität draußen und drinnen ist.
Darüber hinaus sollen ja angeblich auch Wetterdaten mit in die Schaltung der Thermostate einfließen. Dazu kann ich nichts sagen. Ich merke davon nichts.
Auf den Thermostaten ist darüber hinaus ein Knopf, sobald du diesen drückst, erscheinen hintereinander Ist und Soll Temperatur (ohne .X Werte bzw. 21,5 Grad wird dort als 22 Grad angezeigt. Dies lässt sich aber in der App und in Homekit konfigurieren). Ebenfalls erscheinen 2 Pfeile, mit denen die Temp. eingestellt werden kann.
Ein wichtiger Punkt, den keine Fußbodenheizung und kein noch so gut gedämmtes Haus Rechnung tragen kann und was dir wohl auch kein Heizungsinstallateur sagt, ist die Strahlungswärme
Diese gibt es nämlich nicht bei einer Fußbodenheizung. Insofern kommt nicht das angenehm mollig warme Gefühl auf, welches man hat wenn man sich vor einen Radiator oder Kamin stellt. Insofern kann es passieren, dass man friert obwohl es im Raum 22 Grad warm ist. Hier wäre es ja super praktisch wenn man der FB sagen könnte, morgens und abends etwas wärmer und tagsüber dann ruhig etwas kälter. Leider geht das aber bedingt durch die Trägheit der Heizung nicht
Kurz zur Batterie. Könnte mir vorstellen, dass diese mich überleben wird Mehr soll nicht gesagt sein.
Also mein Fazit. Du brauchst überhaupt keine Smarten Thermostate. Wenn du Sie aber zu einem günstigen Kurs bekommst, sind Sie absolut in Ordnung. Vergleicht man die Preise zu den popeligen Schaltern von namenhaften Elektroherstellern, die im Zweifel nur zwischen 5 Stufen schalten können, würde ich jederzeit wieder zu Tado greifen
Bezüglich der Thematik ist bei uns auch so wie bei clex -> bedeutet: wenn ich den Raum um 2 Grad abkühlen lasse und diesen dann wieder erhitzen möchte, dauert das gerne mal "Tage" insofern wäre es für meine Heizung energetisch fatal wenn die Temperatur über einen gewissen Zeitraum abgesenkt und dann wieder angehoben wird.
Beste Grüße.
Fox