Homebridge Dateien/Einstellungen vom Raspberry Pi retten?

  • Hi,


    ich habe ein Problem mit meinem Raspberry Pi. Nach einem Update konnte ich mich nicht mehr per SSH verbinden und damit waren alle Automationen nicht mehr verfügbar. Scheinbar ist irgendetwas schief gelaufen und der Pi fährt nicht mehr richtig hoch.

    Ich habe versucht den Pi komplett zurückzusetzen, aber per SSH klappt auch das nicht, weil das Passwort zurücksetzen aus irgendeinem Grund auch nicht klappt und ich mich nicht anmelden kann. Auch das alte Passwort funktioniert irgendwie nicht mehr.


    Ich habe mir ein passendes HDMI Kabel bestellt und hoffe es mit init=/bin/sh hinzubekommen das Passwort zurücksetzen.


    Wenn der Pi dann komplett neu aufgesetzt ist, kann ich dann die Homebridge Installation von der „alten“ SD Karte rüber kopieren und alle HB Einstellungen retten?

    Ich hoffe sehr, da gibt es eine Lösung und ich muss nicht alles neu aufsetzen und einrichten.


    Kann mir jemand von euch helfen?


    Danke und LG


    Markus

  • Wenn der Pi dann komplett neu aufgesetzt ist, kann ich dann die Homebridge Installation von der „alten“ SD Karte rüber kopieren und alle HB Einstellungen retten?

    Ja, wenn du weißt, wo sie sind. Ist mit kleinem Aufwand machbar.

  • Äh und woher soll ich das wissen? 😐Dafür stelle ich doch die Frage stelle.

    Ich hatte natürlich gehofft das mir hier jemand sagen kann welche Ordner auf der SD Karte die Homebridge Einstellungen beinhalten.

  • Äh und woher soll ich das wissen? 😐Dafür stelle ich doch die Frage stelle.

    Das hängt davon ab, wie deine Homebridge installiert wurde. Die Konfiguration kann theoretisch an einer beliebigen Stelle auf dem Raspi sein, aber in der Praxis findet man sie an maximal vier unterschiedlichen Stellen und bei den meisten Anwendern an einer ganz bestimmten. Ich weiß leider nicht, welcher Typ Anwender du bist.


    Ich könnte deine Frage, woher du das wissen sollst, also einfach mal zurückgeben mit einem lässigen "woher sollen wir das wissen?". Mach ich aber nicht ;).


    Man kann im Web-UI nachschauen, wo die Konfiguration gespeichert ist, aber das kannst du ja nicht mehr aufrufen. Also müssen wir hier raten. Wahrscheinlich befindet sie sich im Verzeichnis /var/lib/homebridge. In diesem Verzeichnis wird die komplette Konfiguration der Homebridge gespeichert, allerdings nicht die installierten Plugins. Die musst du so oder so manuell neu installieren.


    Ich brauche wahrscheinlich nicht weiter zu erklären, das ein Backup deiner Homebridge an dieser Stelle wahre Wunder bewirken würde. Möglicherweise hast du sogar welche, aber solange ich nicht den Pfad zu deiner Konfiguration weiß, kann ich nicht zielgenau helfen. Jetzt geht's also Schritt für Schritt:


    Was zeigt der Befehl

    ls -l /var/lib/homebridge

    ?


    Und du könntest dich kurz dazu äußern, wie du damals die Homebridge installiert hast, also nach welcher Anleitung du vorgegangen bist. Auch wäre es gut zu wissen, ob du einen Mac oder einen PC verwendest.

  • Moin, du hast völlig Recht, du könntest die Frage zurückgeben, aber der Punkt ist, dass ich gar nicht weiß, dass es da Unterschiede gibt und alleine diese Info ist ja schon hilfreich. Also danke schon mal. 😏

    Der

    Befehl ls -l /var/lib/homebridge bedeutet ich soll das auf dem Pi aufrufen, aber genau da geht’s ja schon los…

    Ich dachte an die Ordner auf der SD Karte, nicht an Pfade auf dem Pi, die aufgerufen werden müssen.

    Das verbinden klappt ja nicht, wegen dem Passwort, also kann ich auch so einen Pfad nicht aufrufen, oder missverstehe ich etwas ganz grundlegendes?


    Ich verwende einen Mac und habe Homebridge über die Oberfläche des Pi installiert, wenn ich mich recht erinnere. Also per RVNC Viewer die Oberfläche aufgerufen und dort Homebridge als Plugin installiert.


    Ich hoffe das hilft etwas für dein Verständnis der Situation?


    Das HDMI Kabel habe ich jetzt auch bekommen und spiele mal die gespeicherte SD Karte zurück und schau, was die Bildschirmanzeige sagt. Bisher konnte ich ja wie gesagt nur SSH verwenden und auch für das Passwort zurücksetzen reicht das scheinbar nicht.

    Zusätzlich habe ich dummerweise nur auch noch das Problem keine Tastatur mit Kabel mehr zu besitzen! 🤔 Mal sehen, wie sich das lösen lässt. Ohne SSH Zugriff wird auch Bluetooth nicht klappen nehme ich an.

    Na ja, wichtig ist jetzt erst mal die Anzeige des Bildschirms, vielleicht hilft das ja schon weiter?

  • Befehl ls -l /var/lib/homebridge bedeutet ich soll das auf dem Pi aufrufen, aber genau da geht’s ja schon los…

    Ich dachte an die Ordner auf der SD Karte, nicht an Pfade auf dem Pi, die aufgerufen werden müssen.

    Verstehe ich es richtig, dass du die SD-Card in deinen Mac schieben willst? Das wird nicht helfen, weil der Mac die SD-Karte nicht lesen kann.


    Pfad, Ordner, Verzeichnis... kurz zur Orientierung:

    • Was auf dem Mac Ordner genannt wird, heißt unter Linux Verzeichnis oder Directory. Es bezeichnet aber absolut das gleiche.
    • Du kennst es von deinem Mac: wenn du einen Ordner öffnest, dann kann sich darin ein weiterer Ordner befinden und darin noch einer und darin noch einer. Der Weg zu diesem letzten Ordner wird Pfad genannt. Auf dem Mac könnte ein solcher Pfad beispielsweise Dokumente/Briefe/Privat/Anna lauten.

    Was ich vorhabe ist:

    1. Das Homebridge-Verzeichnis auf dem Raspi finden
    2. Dieses Verzeichnis in ein Archiv zusammenpacken
    3. Dieses Archiv auf den Mac kopieren
    4. Das Archiv auf dem Mac auspacken und untersuchen. Vielleicht finden wir dort ein Backup, das uns die Neuinstallation der Homebridge sehr vereinfachen wird. Wenn wir keins finden, wird diese Liste etwas länger.

    Du kommst nicht um eine Tastatur herum, solange du dich nicht per ssh auf den Raspi einloggen kannst. Bestell die billigste mit Kabel, die du auf Amazon finden kannst. Ich habe auch einmal so eine Notfalltastatur kaufen müssen. Oder vielleicht kennst du jemanden, der sowas noch herumliegen hat und dir leiht.


    Kannst du kurz beschreiben, was beim ssh-Login auf den Raspi geschieht? Was gibst du auf dem Mac ein und was passiert dann?

  • OK, ja, ich meinte die SD in den Mac schieben, da sehe ich ja alle Ordner, die drauf vorhanden sind und hätte gehofft davon enthält eine die benötigten Daten für Homebride.


    Ich habe die "alten" SD Karten zurückgespielt und der Bildschirm zeigt einen schönen Bootscreen und sagt dann:
    BusyBox v1.35.0 (Debian 1:1.35.0-4+b3) built-in shell (ash)
    Enter 'help' for a list of built-in commands.

    (initramfs)


    Tja, aber ohne Tastatur wie du schon sagst, kann ich hier eh nicht weitermachen...


    Das mit dem Verzeichnis einen und speichern verstehe ich, aber wenn der Pi nicht richtig bootet, wie kann ich dann auf die Verzeichnisse zugreifen?


    Den ssh Zugriff versuche ich mit ssh pi@(IP oder vergebener Name). Klappt auch würde ich sagen, weil dann nach dem Passwort gefragt wird, was aber das Problem dabei darstellt.

  • BusyBox v1.35.0 (Debian 1:1.35.0-4+b3) built-in shell (ash)
    Enter 'help' for a list of built-in commands.

    Aha, da hängt das Ding. Der Raspi hat Probleme, zu Ende zu booten. Meist ist ein kaputtes Dateisystem der Grund. Ein kaputtes Dateisystem kann man reparieren, solange nicht eine defekte SD die Ursache dafür ist. Wenn diese Reparatur gelingt, dann wird der Raspi wieder komplett starten und alles ist wie vorher.


    Der Raspi hat dafür die Notfall-Shell aufgemacht, die du da siehst und erwartet, dass du tätig wirst. Dafür brauchst du zwingend die Tastatur. An dieser Stelle kann der Raspi kein Netzwerk, es ist also nicht möglich, per ssh auf ihn zuzugreifen. Er wird auch kein Bluetooth können, daher brauchst du eine USB-Tastatur mit USB-Kabel.


    Sowas passiert gelegentlich, wenn auch nicht sehr häufig. Die großen Kinder, deren Beruf es ist, sich um ganze Serverlandschaften zu kümmern, hassen diesen Fehler, weil er sie zwingt, ihren Hintern in das Rechenzentrum zu bewegen, in dem die Maschine steht. Die erste Frage wird immer sein: "Haben wir da eine Tastatur und einen Monitor?". Meine Erfahrung als großes Kind sagt, dass eine Reparatur in 90% der Fälle erfolgreich ist, aber es gibt die hässliche Möglichkeit, dass eine Festplatte - in deinem Fall: SD-Card - irreparabel beschädigt ist.


    An der Stelle, an der der Raspi nun wartet, sollte er seine Festplatten schon kennen. Dafür hat er merkwürdige Bezeichnungen, die du mit dem Befehl blkid herausfinden kannst. Der Befehl erzeugt eine Liste, die so aussehen könnte (hat normalerweise nicht mehr als zwei Zeilen):


    /dev/mmcblk0p1: LABEL_FATBOOT="boot" LABEL="boot" UUID="F661-303B" TYPE="vfat" PARTUUID="e8bfc5e4-01"

    /dev/mmcblk0p2: LABEL="rootfs" UUID="8d008fde-f12a-47f7-8519-197ea707d3d4" TYPE="ext4" PARTUUID="e8bfc5e4-02"


    Das, was du wissen willst, steht links und heißt wahrscheinlich /dev/mmcblk0p2. Das ist das Gerät (device), auf dem sich deine Daten befinden (rootfs), und dieses benötigt einen file system check (fsck). Der Raspi macht diesen Check normalerweise beim Booten automatisch und bügelt kleine Fehlerchen ebenfalls automatisch aus, aber diesmal ist der Fehler im Dateisystem so heftig, dass er lieber seinen Admin fragt, was er tun soll. Die Frage, die er nämlich nach dem fsck stellt, lautet: "Es wurden heftige Änderungen vorgenommen und diese müssen nun auf die SD-Card zurückgeschrieben werden. Machemer des? Ja oder nein?"


    Nein bedeutet: es passiert nichts weiter und alles bleibt so wie es ist. Nicht das, was du willst. Ja bedeutet, das die Änderungen auf die SD-Card geschrieben werden. Das ist, was du willst. Und das ist der spannende Moment: können diese Änderungen zurückgeschrieben werden oder nicht? Wenn du der Meinung bist, dass Beten hilft, dann mach das jetzt.


    Der fsck wird aufgerufen mit dem Befehl:

    fsck /dev/mmcblk0p2

    dauert möglicherweise ein Weilchen und endet mit der Frage "Ja oder nein?" Oder präziser: "Yes or no?". Es ist sehr wahrscheinlich, dass die angeschlossene Tastatur nicht "eingedeutscht" ist, was bedeutet, dass das y, dass du drücken sollst, auf der Z-Taste liegt. Da du am Ende eh yes wählen willst, kannst du das dem fsck-Befehl auch gleich mitgeben und rufst den Check anstatt mit dem obigen Befehl mit fsck -y /dev/mmcblk0p2 auf. Das sagt dem Raspi, er möge die Ja-Nein-Frage nicht dir stellen, sondern selbst mit yes beantworten.


    Wenn die Änderungen, die fsck machen will, nicht auf die SD-Card geschrieben werden können, bleibt nur noch eins: wähle beliebige Kraftausdrücke und schrei sie so laut du kannst.

  • Tastatur ist bestellt! Für 10€ mit Lieferung fang ich jetzt nicht an in der Verwandtschaft oder dem Freundeskreis rumzufragen. Und vielleicht war's ja auch nicht das letzte Mal, dass ich das für den Pi brauche. Ich bin am Anfang davon ausgegangen, ich bekomme das auch alles per SSH hin, aber jetzt sehe ich ja, wo ich gelandet bin.


    1. wirklich schon mal vielen Dank für deine ausführlichen Erläuterungen.

    2. Gebe ich wirklich nur blkid ein und bestätige mit Enter?


    Das Ergebnis gibt's dann morgen, wenn die Tastatur da ist...


    Schönen Sonntag noch.

  • Tastatur ist da und so sieht es jetzt aus...


    What's next?

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  • Ich hätte ja ein paar hässliche Meldungen erwartet. Gibt keine. Dann versuch's mal mit exit.

  • Ergebnis von exit:


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