Welches Thermostat für FBH-allgemein

  • oder warum ich keinen hydraulischen Abgleich brauche...


    Ich habe jetzt öfter gelesen, man solle die Fußbodenheizung gleichmäßig durchgehend und mit so niedrigem Durchfluss betreiben, dass man die gewünschte Temperatur gerade erreicht. Das hieße entweder Vorlauftemperatur so absenken dass der entfernteste Raum bei voll aufgedrehter Heizung gerade noch warm genug wird, oder statt digitaler Stellantriebe die nur OFF und ON kennen analoge verbauen womit man den Durchfluss beliebig drosseln kann.

    Da ich in einer Mietwohnung in einem Mehrfamilienhaus mit Therme im Keller lebe, kann ich die Vorlauftemperatur sowieso nicht ändern. DIe Anlage ist neu, Stellantriebe 230V NC, daran spiele ich nicht rum. Aber ich habe das 5-adrige Kabel vom Sicherungkasten zu den Stellantrieben (4 Thermostat-Ausgänge L und ein gemeinsames N) gegen ein 10-adriges Signalkabel plus einem CU-Einzeldraht für N getauscht und kann somit die 10 Heizkreise einzeln vom Sicherungskasten aus steuern. Dort kommen auch die 4 Ausgänge der Wandthermostaten an.

    Der Vermieter hat zwar in der Wohnküche einen smarten Wandthermostat spendiert (der aber nur drei Tasten rauf-runter-select hat, also das UI ist katastrophal, und keine Smartphone-App oder gar SmartHome-Anbindung), aber im Arbeitszimmer, Schlafzimmer und im Bad sind nur simple BiMetall-Thermostaten mit Drehrad und Hauptschalter. Damit kann es passieren dass z.B. im Bad dann von Mitternacht bis 5 Uhr morgens geheizt wird, dann geht die Heizung aus und um 7 Uhr steht man barfuss auf kalten Bodenfliesen. Ich weiß genau WANN ich da einen warmen Boden will...

    Gleichmäßige Wärme ist nicht das was ich von einer FBH erwarte. Ich will sowohl morgens im Bad, beim Frühstück am Esstisch, tagsüber im Arbeitszimmer und nach der Arbeit bis 22 Uhr an der Couch warme Füße haben, wohingegen mir die Temperaturen nachts und auch mitten am Tag außerhalb des Arbeitszimmers vollkommen egal sind. D.h. ich will eben nicht gleichmäßig heizen, sondern volle Kanne frühmorgens im Bad und am Esstisch, und nachmittags im Wohnzimmer damit der Boden zwei Stunden später jeweils dort spürbar warm ist.Bad und Wohnküche sind am Rücklauf komplett ungedrosselt damit sie den gewünschten warmen Boden in möglichst kurzer Zeit erreichen können. Im Arbeitszimmer hingegen muss tagsüber mehrfach getaktet werden (230V Stellantriebe NC) damit ich da nicht gegrillt werde, bzw. da kann ich am Rücklauf den Durchfluss drosseln und dann gleichmäßig(er) durchlaufen lassen.

    Dadurch dass die Heizung nur punktuell eingeschaltet ist und dann dort der Boden spürbar warm ist, ergibt sich eine Strahlungswärme so dass die gemittelte Raumtemperatur (und somit der Jahres-Energieverbrauch) niedriger sein kann als wenn man eine Temperatur dauerhaft hält. Wozu immer die ganze Wohnung heizen wenn ich doch genau weiß wann ich welchen Teil der Wohnung nutze? Das Licht mache ich doch auch nur da an wo ich es brauche...

    Die Wärme verteilt sich dann sowieso im Gegensatz zu Licht, so dass auch die ungeheizte Diele, WC und Schlafzimmer nicht auskühlen.



    Ich suche also Wandthermostate mit Smartphone-App zur Programmierung (brauchen kein Display oder Bedienelemente, Temperatur- und Feuchte-Sensor reicht) welche selber Heizkurven lernen und nicht nur stur (wie ein BiMetall) eine Temperatur halten.

    Dann gebe ich einerseits die gewünschte Raumtemperatur vor (Bad 22º, Wohnküche 20º, Schlafzimmer 16º, Arbeitszimmer 19º) und andererseits welcher Heizkreis um welche Uhrzeit am Tag warm sein soll. Es ist dann die Aufgabe des Thermostaten zu errechnen wann er den Heizkreis einschaltet so dass zur gewünschten Zeit der Boden da warm ist. Ich habe das im letzten Winter selber mit einem Shelly Pro 4pm gemacht, indem ich einfach nur Uhrzeiten programmiert habe an denen die Heizung ein- bzw. ausgeschaltet wurde. Ich hätte gerne noch die 4 Shelly-Eingänge mit den 4 Thermostaten verbunden so dass der Shelly weiß wann es in den Räumen jeweils zu kalt ist und ggf. außerhalb der programmierten Einschaltzeiten zusätzlich geheizt werden soll, aber das klappte bisher nicht (langer Thread im Shelly-Supportforum).

    Somit wurde es an sonnigen Tagen zu warm, bei frostigen Nächten und nebligen, dunklen Tagen zu kalt, so dass ich ab und zu die Schaltzeiten umprogrammiert habe. Das sollte natürlich ein Thermostat automatisch machen.


    tl;dr

    Welches Wandthermostat kann selber ausrechnen wann es einzelne FBH-Kreise einschalten muss damit die zu einer vorprogrammierten Zeit warm sind, und außerhalb dieser fixen Heizzeiten nur nachheizen wenn es erforderlich ist? Lieber mit Smartphone-App als mit Display und Tasten. Und ich will eben NICHT die 4 Heizkreise der Wohnküche gemeinsam schalten, sondern gezielt die Küche um 20 Uhr ausmachen und nur unter der Couch bis 23 Uhr weiterheizen, wohingegen am Fenster wirklich nur ab -15º Außentemperatur überhaupt geheizt werden muss (in manchen Wintern also gar nicht). Ich brauche also mehrere Schaltausgänge...


    Anforderung: 10 Stellantriebe (230V, NC) in 5 Räumen einzeln schalten.

    Ich will keine 4 Thermostate in der Wohnküche installieren, sondern brauche 1 Thermostat mit 4 Schaltausgängen.


    Wenn es wenigstens 24V Stellantriebe wären, dann könnte ich mit 2 Shelly RGBW alles erschlagen, wenn ich 4 Antriebe zu Zweiergruppen zusammenschalte.


    Alternative: Es gibt gerade im shop.shelly.cloud die auslaufenden Shelly 1 als Doppelpaket zu 15€ netto. Davon könnte man jedem Stellantrieb einen vorschalten. Im Heizverteilerkasten wäre auch Platz genug dafür...

    2 Mal editiert, zuletzt von Spy () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von MarcS mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo MarcS

    Eigentlich hast du doch die Lösungen schon beschrieben. Ich hoffe, du konntest damit eine gute Lösung finden.


    Bedenke bitte bei deinen Fragen, dass man diese auch lesen muss. Dein „Kleiner Aufsatz“ verhindert sicher, dass sich viele damit beschäftigen, auch wenn das Thema interessant ist.