So, sorry. Hat etwas gedauert bis zu meiner Antwort. Hätte aber einiges zu sagen:
- Hybrid: Ja, ich habe auch Hybrid (50Mbit + 50Mbit). Wenn man schlechteres DSL hat (bei guter LTE Versorgung, bringt Hybrid definitiv noch mehr, ich höre meist von 16Mbit Anschlüssen, die mit 50Mbit LTE einen deutlichen Bandbreitenzuwachs erfahren. Hybrid funktioniert ganz vernünftig, allerdings ist der sauteuere Speedport Hybrid ein ziemlich grottiger Router, der wichtige Dinge wie DHCP IP Reservierungen für bestimmte Geräte u.v.m. vermissen lässt. Ich leite daher (fast) alle Ports auf mein Ubiquiti Security Gateway weiter, das für das interne Netz den DHCP macht. Manche Ports müssen auch hier nochmal ins LAN weitergeleitet werden, wenn man von außen zugreifen will. Die DECT Telefone hatte ich bis vor kurzem am Speedport Hybrid, was mit Gigaset Geräten sehr einfach funktioniert. Aktuell ist das auf die Gigaset Go Box 100 umgestellt, denn ich will den SPH ja bald los werden (wegen Doppel NAT). Leider kann man im SPH keine DMZ definieren, die ein solches Doppel NAT vermeiden würde (ist halt Klump).
Ein Vorteil von Hybrid: wenn eine der beiden Schenkel wegbricht, bleibt man trotzdem online. Man kann sogar die Sache dahingehend "hacken", dass man das DSL Kabel nach hergestellter Verbindung abziehen kann und dann nur mehr über LTE unterwegs ist. Bin mir nur nicht sicher, ob das dann mit der Telefonie noch klappt.
Zu Deinen Verkabelungsplänen und Geräten:
AirPort Extreme verbietet sich, denn Apple hat WLAN / Router aufgegeben und stellt hier nichts neues mehr her. D.h. die Apple Geräte haben keine Zukunft! Und können im Vergleich auch sehr sehr wenig.
Das WLAN des SPH kann man verwenden, ich habe aber (nach schlechten Erfahrungen bei Fritzboxen) meine Dienste alle getrennt. D.h. der SPH ist gut geeignet als Router und IP DECT Basis, aber das WLAN würde ich komplett nur mehr (wie bei mir passiert) mit EINEM System aufbauen. Die zentrale Ubiquiti Verwaltung mehrerer APs und sonstigen Netzbestandteile ist eine großartige Sache, die ich nur jedem empfehlen kann.
In Deinem Fall würde ich in der Tat alles im Keller zentrieren und von dort (ganz hübsch wäre ein Patchpanel!) JE (mindestens) EIN (warum nicht gleich 2) LAN Kabel (Cat6) in jedes Stockwerk ziehen. D.h. Keller->EG, Keller-> 1.OG, Keller-> 2.OG. Dann kannst Du die Verkabelung an zentraler Stelle erledigen und hast keine Switch-Serienschaltungen, die die Bandbreite reduzieren. Ich würde in den Keller einen größeren, managed Switch packen, der z.B. auch LACP Trunking fürs NAS kann und an diesen die o.g. Stockwerke anschließen. Dann würde ich in jedes Stockwerk einen (8? Je nach Erfordernis) Port Switch positionieren, an dem die geschilderte Verkabelung angeschlossen ist. An diese Stockwerk-Switche kommt dann PRO STOCKWERK ein (Ubiquiti) WLAN Accesspoint. Wenn Du UBNT nimmst, brauchst Du ein WLAN nur genau einmal anlegen und alle APs im Haus übernehmen diese Einstellungen.
Der von Dir vorgeschlagene LITE AP kann das verkabelte Gigabit LAN z.B. vom NAS her nicht von der Geschwindigkeit her ausnutzen (nur 2 Streams, 867Mbit). Wenn dann sollte es schon der Pro sein, besser der HD, denn der hat dann mit MU-MIMO auch die Möglichkeit, z.B. 2x2 Stream Geräte gleichzeitig zu versorgen. Dieser kommt auf bis zu 80 Mbyte/s und könnte so das Gbit nennenswertes ausnutzen.
Die UBNT APs werden in der Tat per PoE versorgt. Hierfür kann man entweder einen UBNT Switch verwenden, der PoE gleich eingebaut hat, oder man verwendet den beigefügten PoE Injektor. Will man das Ding z.B. an der Decke verbauen, muss man so nur ein Kabel hinführen. Tip: Das Ding nur horizontal (liegend) oder über Kopf (an der Decke) verbauen, nicht an eine Wand montieren, denn das Ding ist ein Rundstrahler.
DLAN / PowerLAN verbietet sich von selbst!!!
Wenn Du weitere Fragen hast, gerne.
Meine "Shopping Liste" für Dich wäre:
- 16-25 Port Managed Switch (Keller), UBNT oder anderer
- Beschriebene LAN Verkabelung mit mindestens Cat6 (10Gbit fähig, für später)
- Speedport Hybrid (Keller)
- UBNT Cloud Key (Keller)
- evtl UBNT Security Gateway
- evtl Patchpanel für die Stockwerkverkabelung (Keller)
- 4x UBNT AP AC Pro oder HD (pro Stockwerk einer)
- 8 (oder mehr) Port Switche pro Stockwerk (UBNT Switche würden PoE für die APs mitbringen und wären managed, bei 2 LAN Kabel könnte man auch direkt LACP 2xTrunks pro Stockwerk erstellen)
Mir ist klar, dass das nicht gerade billig wird, aber lieber einmal vernünftig als ständig mit nicht zusammenpassenden Sachen rummachen.
P.S.: wenn Dus "richtig" richtig machen willst, wäre noch eine Option, die Hausverkabelung auf JEDEN Raum des Hauses mit mindestens einer Dose auszudehnen. Hier ist ein Patchpanel dann essentiell, um die Übersicht zu behalten. Auch wird man dann einen größeren zentralen Switch benötigen. Im Keller könnte man alles übersichtlich in ein kleines Rack zusammenpacken.
P.P.S: Alles was hinter dem SPH kommt ist, was den Hybrid Tunnel betrifft, transparent. D.h. alles was dahinter hängt, sieht nur EINEN Internetanschluß, der halt schneller ist als Dein 2Mbit Anschluss. Wenn LTE einspringt, geht der PING mitunter hoch. Wenn man nicht gerade Online Spieler ist, ist das aber Wurscht.
Die LTE Performance kann auch immer mal schwanken. Ich sehe immer mal Raten zwischen 7 und 10 Mbyte/s bei meinem 6Mbyte/s DSL Anschluss.
P.P.P.S: Zu Deinen Fritzbox und sonstigen AP Plänen: wenn Du hier was an einem hausweiten WLAN ändern willst, musst Du im schlechtesten Fall in 4 Weboberflächen was ändern. Bei UBNT: in ein und demselben Interface: z.B. 4 APs, 1 Sec. Gateway, diverse Switche. GROSSARTIG. Ein WLAN anlegen? Einmal machen. Eine Gäste "Hotspotfunktion" mit Captive Portal: Einmal machen. Ein VLAN einmal quer durchs Haus legen: einmal machen und Switche entsprechend durchkonfigurieren.