Jetzt muss ich mich hier auch mal einklinken.
1. WLAN Repeater (Router mit WLAN > Repeater > Client) halbieren dann "im besten Fall" die maximale Datenrate des Routers, wenn alle Geräte die gleichen Standards unterstützen. Sollte der Router AC WLAN mit 1750 Mbit oder ähnliches unterstützen und der Repeater (wie bei dem o.g. Netgear) nur 300 Mbit (N WLAN), dann kommen beim Client in diesem Fall nur 150 Mbit an, wovon wieder Protokolloverhead, Distanzverlust u.ä. abgezogen werden muss., so dass man im Endeffekt bei 80-100 Mbit ankommt, mitunter noch weniger.
2. WLAN Access Points (APs) (Router --LAN-- AP > Client) sind Geräte, die WLAN aussenden und via LAN Kabel mit dem Router verbunden sind. Clients können die volle Geschwindigkeit des LAN (meist Gbit, sofern nicht 100Mbit Switche eingesetzt werden) ausnützen. Es gibt auch hier wieder APs mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (zu WLAN im Allgemeinen siehe hier), die abhängig von der Frequenz (2,4 oder 5Ghz), der Kanalbreite (20, 40, 80, 160 Mhz), der Modulation (meist 16-QAM, 64-QAM, 256-QAM) und der Streamanzahl (1,2,3 - 4 hat kaum ein Client) unterschiedliche Maximalgeschwindigkeiten bietet. Zu Maximalgeschwindigkeiten bei AC WLAN siehe hier. Mobile Endgeräte wie Smartphones unterstützen i.d.R. nur max. 2 Streams, Laptops (z.B. Macbook Pro) oftmals 3 Streams, manche aber auch nur 2.
Aus diesem Vergleich ist m.E. klar, dass man (insbesondere ALTE) Repeater meiden sollte, wie der Teufel das Weihwasser, da - wie gesagt - die (geringste Maximal) Geschwindigkeit halbiert wird. D.h. man hat dann unter Umständen zwar "Vollausschlag" (d.h. maximale Signalstärke), aber trotzdem eine (deutlich) geringere Geschwindigkeit als eine Direktverbindung zu einem modernen AP mit mehr Möglichkeiten (siehe 2.). Ein N Repeater an einem AC Accesspoint / Router ist KÄSE.
Daraus leitet sich auch die DRINGENDE Empfehlung ab, IMMER Accesspoints zu verbauen und diese per LAN Kabel ans Hausnetz anzuschließen, da diese Methode die o.g. Halbierung ausschließt und die (geschwindigkeitsreduzierenden) Fehler nicht auf zwei wireless Strecken auftreten. Daher Maz: wenn Du vernünftiges WLAN haben willst -> LAN Kabel ziehen, auch wenns aufwändig ist. Wenns fachmännisch gemacht wird, sollte wohl auch ein Vermieter nichts dagegen haben. TIP: Netzwerkdosen zwischen zwei Räumen setzen benötigt 20cm LAN Kabel, 2 Dosen und eine (geliehene) Hilti. Kostenpunkt 40€. In den Räumen kann man dann ja notfalls "aufputz" gehen.
2,4 vs 5 Ghz: Wie man hier sieht, gibt es auf 2,4Ghz nur 3x 20Mhz (KEINE 40Mhz Kanalbreite einstellen!!! "Versaut" 2/3 des Spektrums!!!) Kanäle, die interferenzfrei sind (1,6,11). Oftmals ist das 2,4Ghz Spektrum bereits übervoll mit WLANs auf allen Kanälen, oder wird durch andere 2,4 Ghz Geräte beeinträchtigt (z.B. Babymonitore, WLAN und Nicht-WLAN Sicherheitskameras, Störung durch Mikrowelle u.v.m.). Will man störungsfrei und schnell Daten übertragen, sollten Smartphones, Laptops etc. NUR im 5Ghz Band eingebucht sein. Dort hat man: mehr als 3 Kanäle zur Verfügung, diese Kanäle können mit 80Mhz viermal (selten 160Mhz achtmal) so breit sein (ohne schlechtes Gewissen) und das 5Ghz Band ist nicht so stark belegt. Die geringere Reichweite kann wiederum ein Vorteil sein, da man so nicht von den Nachbarn beeinträchtigt wird und in kleinerem Raum die gleichen Frequenzen wiederverwenden kann (weil sie sich gegenseitig nicht mehr stören). So sind die wirklich schnellen AC Geschwindigkeiten NUR im 5Ghz Band zu erreichen.
SU-MIMO (Single User) / MU-MIMO (Multiple User): diese kryptischen Begriffe stehen für technische Methoden, die Geschwindigkeit bei (einem / mehreren) AC WLAN Geräten zu verbessern. Moderne APs haben mittlerweile MU-MIMO. Dabei geht es darum, durch Beamforming eine, normalerweise omnidirektionale WLAN Verbindung auf ein / mehrere Gerät(e) auszurichten und damit die Geschwindigkeit zu erhöhen. SU-MIMO macht das nur bei einem Gerät zur gleichen Zeit, MU-MIMO bei mehreren. Letzteres ist insbesondere auch durch die Tatsache wichtig, dass viele APs bis zu 4 Streams unterstützen, die meisten Clients aber nur 2. MU-MIMO ermöglicht es nun, dass ZWEI Clients mit ZWEI Streams (insgesamt 4 = Streams des AP) parallel und beeinträchtigungsfrei zur gleichen Zeit versorgt werden können.
Wenn man also an WIRKLICH gutem WLAN interessiert ist, sollte man sich MU-MIMO Dualband APs besorgen, diese per (Gbit) LAN anbinden und alle Clients, die dies können in das 5 Ghz Band packen. Die Netzwerkabdeckung sollte man so planen, dass das 5Ghz Band überall empfangen werden kann (gghfalls das 2,4Ghz Band in der Leistung drosseln). Außerdem sollte man die Kanäle von APs, die sich gegenseitig sehen und beeinträchtigen könnten so wählen, dass sie sich nicht überschneiden (z.B. auf 2,4 Ghz einmal Kanal 1 im EG und Kanal 6 im ersten Stock, auf 5 Ghz analog). Zudem kann man mit WLAN Scannern (am Besten fürs Macbook) recht einfach sehen, auf welchen Kanälen was los ist.
Wenn man vernünftige Geräte sucht, landet man unweigerlich bei UniFi von Ubiquiti ( https://unifi-sdn.ubnt.com/ ). Das Tolle an diesen Geräten ist die zentrale Verwaltbarkeit aller UBNT (APs und vieles andere) Geräte mittels Software Controller (Raspi, NAS oder vergleichsweise günstiger "Cloud Key"), die einem eine Übersicht und Beeinflussungsmöglichkeiten übers Netz ermöglichen, wie es das sonst nur bei extrem teuren Anbietern gibt. Ich decke hier ein zweistöckiges Haus mit 2x Unifi AP AC HD ( https://unifi-hd.ubnt.com/ ) ab, die AC mit 4 Streams und MU-MIMO können. Mit einem Cloud Key habe ich alle damit verbundenen WLAN Geräte im Blick und mit dem https://www.ubnt.com/unifi-routing/usg/ direkt hinter dem Router (desses WLAN aus ist!) habe ich noch dazu eine Firewall, einen Traffic Messer, einen DHCP Server, der fix via DHCP vergebene IPs, wie auch Netzwerkboot u.v.m. ermöglicht. Der Router ist bei mir ausschließlich Telefonbasis und Internet"modem". Im Prinzip würde ein VDSL Modem reichen, wenn man Telefonie anders erledigen würde. Ich habe VDSL Hybrid wodurch ich auf den Speedport Hybrid festgelegt bin.
Gute Videos zu UniFi bei iDomiX.