Welche Bridges sind heute noch nötig?

  • Hallo Community,


    ich habe aktuell eine Philips Hue Bridge (Beleuchtung) und eine Somfy Tahoma Bridge (Rollladen) im Einsatz.

    Aktuell beschäftige ich mich mit smarten Steckdosen und bräuchte, je nach Hersteller, eine weitere Bridge.

    Das wird langsam etwas viel mit den ganzen Bridges …


    Wenn ich richtig informiert bin bräuchte ich die Hue Bridge nicht mehr zwingend, wenn ich Apple Home verwende.

    Ist das richtig? Gibt es denn keine "smarte" Lösung, die keine oder maximal eine Bridge für alles benötigt?

  • Wenn du, wie im anderen Thread schon angesprochen, WLAN Plugs nimmst, brauchst du keine weitere Bridge.

    Über die HUE-Bridge kannst du auch einiges an markenfremden Produkten einbinden (IKEA usw.), solange es ZigBee devices sind.


    Leider haben die einzelnen Anbieter nicht für alle Wünsche, Forderungen oder Probleme ein entsprechende Lösung (in Form von Hardware) parat. So gibt es bei Eve halt keine Rollosteuerung und bei IKEA keine Thermostate. Dann muss man sich halt damit arrangieren oder man verwendet eine Gerät eines anderen Herstellers. Dummerweise wollen alle Geld verdienen und die Kundschaft an sich binden um sie weiter zu „melken“ und deshalb erfindet jeder Hersteller seine eigene Komandozentrale, die möglichst mit nix anderem kompatibel ist.

    Es gibt halt Systeme die sind direkt kompatibel zu Homekit (nennt sich „nativ“). Andere verstehen sich nicht mit der Apple-Welt und müssen dann „überredet“ werden. Sehr überzeugend ist hier HomeBridge. Mit weit über 1.000 Plugins kann man darüber viele System „überreden“ um mit der Apple-Welt zu sprechen. Dafür ist aber meist auch die systemeigene Kommandozentrale (Gateway oder Bridge) nötig. Siehe vorherigen Absatz!


    Es gibt auch Hersteller, die nur spezielle „Kommandozentralen“ bauen (und sonst nix anderes) um mit den verschiedenen Standards im SmartHome-Bereich klarzukommen. Da gibt es z.B. Mediola, Homee, Homey um einige zu nennen. Die können dann meist mehrere „drahtlose“ Standards wie, WLAN, BT, ZigBee, Z-Wave oder verschiedene Funkfrequenzen wie 433 MHz oder 866MHz.

    2 Mal editiert, zuletzt von z-smoker ()

  • Mit WLAN-Plugs meinst du die Steckdosen, die WLAN unterstützen? Also z.B. nicht die Eve Energy aus meinem anderen Thread, die nur Bluetooth kann.


    Durch deine bisherigen Antworten, auch aus meinen anderen Threads, komme ich so langsam rein ins Thema.

    Bisher habe ich mich damit nur oberflächlich beschäftigt. Philips Hue für gut befunden und Hue inkl. Bridge gekauft.

    Elektrische Rollläden bisher per Hand oder Fernbedienung betätigt, durch neue smartere Motoren dann auch Tahoma Bridge gekauft, um sie über das Smartphone zu bedienen. So hat sich alles nach und nach angesammelt. Mit Plugs, Bridges, Gateways und all diesen Dingen habe ich mich bisher nicht beschäftigt. Jetzt wird es aber mittlerweile so viel, dass ich den Kram gerne mal aufräumen würde. Es gibt sicher einiges an Optimierungspotential.


    Deine Erklärungen hier in diesem Thread haben also schon mal viel Licht ins Dunkel gebracht! ;)

    Danke dafür … auch wenn ich noch nicht alles zu 100% verstehe. Das kommt aber noch …


    P.S. Ich wollte meinen ersten Thread bzgl Eve Energy nicht mit immer neuen Themen verwässern, deshalb habe ich zu anderen Themen neue Threads erstellt.

  • Man kann sich grundsätzlich die Hue Bridge, die Ikea Tradfri Bridge und das Aquara Gateway einsparen, wenn man einen Raspberry mit Raspbee-Modul oder Conbee-Stick über deconz nutzt.

  • Ich habe mir vorgenommen, keine Bridge zu nutzen -ausser HomePod und AppleTV natürlich.

    Das hat selbstverständlich Vor- und Nachteile.

    Größter Vorteil neben dem geringeren Dauerstromverbrauch, ist die direkte, native Einbindung der Geräte in HomeKit.

    Dabei sind die HerstellerApps dann nur für Updates.

    Nachteil sind natürlich die eingeschränkten Möglichkeiten ohne die HerstellerApps und vor allem

    die fehlenden Möglichkeiten, wenn manche Funktionen oder Gerätesteuerungen nur mit Bridge gibt.

    Bei Hue wäre ich fast schwach geworden....

  • Aber Hue ist doch mittlerweile voll zu Homekit kompatibel, oder sehe ich das falsch.

    Oder meintest du zu Hue's Anfangszeiten?

  • Man muss halt abwägen was man will. Umso schwerer ist es, wenn man sich in der Materie überhaupt nicht auskennt.

    Daher ist dieses Forum, zumindest für Apple-Fans super. Aber man muss sich etwas länger einlesen um entscheiden zu können.


    Auch ich versuche so wenig wie möglich Bridges oder Gateways (Störfallreduzierung) einzusetzen. Aber oftmals hat man schon etwas gekauft und möchte weiter "ausbauen", aber von diesem oder jenem Hersteller gibt es halt nichts für die gewünschte Lösung. Über die Jahre kommt man zu einem netten "Fuhrpark".


    Habe mit Funksteckdosen angefangen, dann kam MiLight (FarbLEDs) und dann Homematic (Thermostate) und ConnAir (um Funksteckdosen + MiLight zu steuern), dann kam Alexa als Sprachsteuerung, aber mit ungenügender App-Steuerung. Dazwischen dann IKEA mit Gateway, weil es einfach günstig Lampen und Panels hat, aber wieder nicht alles bereitstellt. Dann wollte ich alles unter einer "schönen" App nutzen, die auch einen guten WAF hat -> Homekit. Dann homebridge auf RPi aufgebaut um Apple und Alexa und möglichst alles andere zu kombinieren. Dann auch mit ioBroker rumexperimentiert und für sinnvoll bewertet um einige Automationen (Roborocksteuerung) zu optimieren und Alexa mit Apple zu verbinden. Dann ZigBee-Sensoren über einen Stick eingebunden, damit das preiswerte Xiaomi/Aqara Zeugs läuft usw.


    So wie es halt bei jedem am Anfang immer mehr wird. Nun hat man irgendwie 2-3 RPi's, 3-5 Hubs/Bridges oder Gateways - aber es klappt alles zumindest einigermaßen störungsfrei - solange das iNet funktioniert ;)

  • Aber Hue ist doch mittlerweile voll zu Homekit kompatibel, oder sehe ich das falsch.

    Oder meintest du zu Hue's Anfangszeiten?

    Natürlich ist Hue zu HomeKit kompatibel, aber eben nur mit Bridge...

    Ich habe 2 Birnen von Osram im Test, denen ich mit Bluetooth zunächst nichts zugetraut habe.

    Sie funktionieren problemlos draussen in 2 Balkonlampen, schalten immer Sonnenauf- und- untergang,

    und sind ca. 7 m vom HomePod entfernt -mit Wand und Fenster dazwischen !

    Manchmal klappt's auch ohne Bridge.

    Aber für ein größeres Leuchtenprojekt ist Hue schon prima -dafür lohnt dann das Zusatzteil.

    • Hilfreich

    Wenn ich richtig informiert bin bräuchte ich die Hue Bridge nicht mehr zwingend, wenn ich Apple Home verwende.

    Diese Information ist falsch. Die einzelnen Leuchten und Lampen von Philips können null HomeKit. Das kann nur die Bridge.


    Ist das richtig? Gibt es denn keine "smarte" Lösung, die keine oder maximal eine Bridge für alles benötigt?

    Gibt es von diesem PKW-Hersteller, dessen Fahrzeuge keinen Sprit mehr oder maximal irgendetwas Flüssiges benötigen - was halt so da ist.


    Um ein smartes Gerät anzusteuern, benötigt man das smarte Gerät, eine Fernsteuerung und ein Protokoll. Das Protokoll ist die Sprache zwischen der Fernsteuerung und dem Gerät. Die Fernsteuerung ist ein separates Gerät, das diese Sprache versteht und auch "sprechen" kann. Das kann dein iPhone sein oder Alexa oder irgendein Progrämmchen auf deinem Raspi oder deine Kaffeemühle.


    Mir fallen auf Anhieb verschiedene Protokolle ein, die man verwenden könnte, um eine simple Lampe ein- und auszuschalten. Unterschiedliche Protokolle könnten sein:


    • Die Lampe geht an, sobald sie die Zahl 1 empfängt und sie geht aus, sobald sie die Zahl 0 empfängt
    • Die Lampe geht an, sobald sie den String on empfängt und sie geht aus, sobald sie den String off empfängt
    • Die Lampe geht an, sobald sie den String ein empfängt und sie geht aus, sobald sie den String aus empfängt
    • Die Lampe geht an, sobald sie den String true empfängt und sie geht aus, sobald sie den String false empfängt
    • Die Lampe geht an, sobald sie den String on:true empfängt und sie geht aus, sobald sie den String on:false empfängt


    Nimm dir 15 beliebige Programmierhansels, fordere sie auf, eine Lampensteuerung zu erfinden, und du bekommst 15 verschieden Protokolle. Da kannst du dir sicher sein.


    Klar kann man jetzt eine smarte Bridge bauen, die die 15 Protokolle versteht, aber ich verspreche dir, dass kaum dass sie auf deinem Tisch steht, drei weitere Programmierhansels drei weitere Protokolle kreiert haben.


    Philips Hue "spricht" Zigbee. Alle Hue-Lampen können das. Schade nur, dass Apple HomeKit es nicht kann und es auch nicht will. Philips hätte also allen Lampen und Leuchtmitteln die HomeKit-Sprache beibringen müssen. Da hatten sie aber keinen Bock drauf, viel zu umständlich und wahrscheinlich lizenz-finanziell der pure Selbstmord. Also haben sie eine Bridge gebaut. Die Bridge kann beides und übersetzt. Und braucht nur eine Lizenz.


    Exakt das gleiche macht IKEA Trådfri. Auch die verwenden eine Bridge. Auch die machen alles in Zigbee. Deshalb kann man auch die Hue-Bridge für die IKEA-Lampen nehmen. Oder für die von Paulmann. Oder für noch ganz andere Hersteller, die Zigbee-kompatibles Zeugs anbieten. Weil Philips aber Apple fest versprochen hat, dass sie die HomeKit-Lizenz nur für für Philips-Leuchtmittel und -lampen einsetzen werden, tauchen die Lampen der Fremdhersteller zwar in der Hue-App auf, aber nie in der Home-App, halt, weil's Apple nicht erlaubt hat.


    Dann gibt es noch ganz andere Protokolle als Zigbee, beispielsweise MQTT oder Z-Wave oder Homematic und noch viele andere. Die sind nicht kompatibel zu Hue und brauchen ihre eigene Bridge. Tja. Wie will man da eine "smarte" Lösung bauen, mit Plug&Play und einschalten und glücklich sein. Ist nicht.


    Also geht die Bastelei los. Homebridge ist eine gute Sache dafür, aber man könnte auch Hass.io oder FHEM einsetzen. Die bieten tausende von Möglichkeiten, der babylonischen Sprachvielfalt zu entkommen. Und so kommt man dann zu Automationen wie "Spiele Red Hot Chilli Peppers, wenn die Küchenbeleuchtung auf rot wechselt, aber nur, wenn ein Emirates-Flieger in Frankfurt landet und gleichzeitig das Garagentor aufsteht". Geil, nicht wahr?


    Weil wir's können :D


    Stefan