Vertrauen in Sprachassistenten?

  • Ich war letztens bei nem Kumpel der ein Echo Dot neben dem TV stehen hat.


    Während der Late Night Show auf ProSieben hatte sich der Moderator Klaas einen Schwerz erlaubt und etwas über Alexa erzählt.

    Immer wenn Klaas Alexa sagte, hat sich der Echo Dot angesprochen gefühlt.


    ..Mir gefällt das überhaupt nicht. Ich steck nicht in der Technik drin, kann nicht abschätzen welche Tragweite das hat. Und Amazon gibt sich ja auch nicht Auskunftsfreudig.


    Mir kommt son Ding nicht ins aus, nicht wenn ich nicht die volle Kontrolle darüber habe.

    Und wenn Sie meine Stimme lernen muss, oder nur akzeptierte Befehle ausführt, mir egal.


    Aber Stand jetzt ist mir das etwas zu gruselig ein unberechenbaren Assistenten im Haus zu haben. Ich kauf mir son Teil sicher nicht, damit ich ein mulmiges Gefühl habe, was da vor sich geht.

  • Egal ob Google, Amazon, Microsoft oder Apple.

    Es gibt nicht DEN Sprachassistenten wo mal 100%ig auf der sicheren Seite ist, vor allem was den Datenschutz angeht.

    Im Moment vertraue ich persönlich Apple am meisten was den Datenschutz angeht.

    Aber um ehrlich zu sein, mit den Sprachassistenten kann jeder Hersteller verdammt viel machen, OHNE das der einzelne Anwender davon überhaupt etwas mitbekommt.


    Also kurz gesagt, Pest oder Cholera, du hast die Wahl :)


    lg


    Torben

  • ..Der Datenschutz ist mir dabei nicht mal so wichtig. In erster Linie will ich das Ding unter 'meiner Kontrolle' haben.

    Das was ich bis jetzt aufgeschnappt habe, ist das nicht so einfach.

    Wie schon angesprochen, ein lauter Fernseher hat darauf Einfluss, Kinder (!), Dritte, ...

    Ich will steuern können was das Ding macht:

    z.B. Grundsätzliche Befehle die ausgeführt werden, Stimmerkennung, Profile erstellen, Profile Befehle zuordnen, etc pp..


    Beim Datenschutz würde ich auch am ehesten Apple meine Daten anvertrauen. Aus persönlicher Erfahrung aus der Vergangenheit und durch iCloud (End-to-End & On the Fly Encryption) habe volle Kontrolle über meine Daten.

    Google scheidet kategorisch bei mir aus.

    Einmal editiert, zuletzt von Der.Shorty ()

  • Wenn ein iOS Gerät sich besser mit Siri kommunizieren lässt, als ein eigens dafür entwickeltes Produkt (HomePod), dann wundert mich diese Entscheidung überhaupt nicht.

    Hier sind noch einige Kontra Punkte, was Apple nicht hinbekommen hat.

    https://www.macwelt.de/a/homep…uss-besser-werden,3438557


    Aber Apple muss ja unbedingt den verschlafenen Start aufholen, und bringt ein nicht fertiges Produkt auf den Markt.

    Obs Softwaretechnisch verbessert werden kann, wird sich zeigen. Wenns an der Hardware Revision liegt, Pech für die Erstkäufer.


    Unter Jobs hätte es soetwas nicht gegeben....

  • Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen: wer glaubt, er könne irgendeine Kontrolle über irgendeines seiner Geräte erlangen, hat den Schuss nicht so ganz gehört (sorry, ich alter Aggro krieg's einfach nicht weicher hin). Nur weil man zufälligerweise Administrator/Superuser/root auf irgendeiner Schüssel ist, heißt das noch lange nicht, dass man auch der Owner ist. Was macht denn so das BIOS oder UEFI die ganze Zeit? Oder dieser komischer Chip auf der Grafikkarte? Ich hab keine Ahnung.


    Wer glaubt, er hätte noch irgendeine Kontrolle über seine eigenen Daten, scheint den ganzen Tag im dunklen Keller zu sitzen. Wenn ich sie nicht ins Netz pumpe, dann tut's mit Sicherheit ein anderer. Firmenfeier -> Fotos -> Facebook -> dein Name dran: dazu musst du weder irgendetwas unternehmen noch einen Facebook-Account besitzen. Meine Email-Adressen befindet sich garantiert in Clouds, von denen ich noch nie gehört habe. Irgendjemand war bestimmt so nett, das zu arrangieren. Keine Ahnung, wer. Löschen? Fehlanzeige!


    Den Rest erledige ich. Während ich keiner realen Frau je gestanden habe, auf welche Perversionen ich wirklich stehe, habe ich es Google mit großer Freude mitgeteilt. Da ist's mir grad egal, dass Philips von Amazon erfährt, dass ich das Licht einschalte, wenn es dunkel ist. Wahrscheinlich hätte ich es denen auch gesteckt, wenn die angerufen und mich gefragt hätten, aber wahrscheinlich haben die sich das eh schon gedacht.


    Wenn ich Besuch habe, dann soll der mit Alexa genauso kommunizieren können wie ich. Klar, es wäre mir lieber, wenn mir nicht jeder dämliche Skill installiert wird, aber bislang ist das noch nicht vorgekommen. Und ich bin sicher, dass sich das auf Dauer verbessern wird, wenn die fetten biometrischen Algorithmen kommen und meine Stimme von anderen unterschieden wird. Ich hör das Volk schon aufschreien, wenn's soweit ist, das schreit ja eh gern auf, aber die Zukunft wird kommen, und das so sicher wie das Amen in der Kirche.


    Trotzdem: an meinem Wohl soll nicht die Welt genesen. Wirklich nicht. Jeder soll das Thema Datenschutz und Privatsphäre so behandeln, wie er selbst es für richtig hält. Ich pflege solange seine Daten in iCloud.


    Stefan

  • Danke für deine Erklärung.
    Auch ich will dir nicht zu nahe treten, aber ich glaube du nimmst das ein wenig zu Wort wörtlich.


    Etwas weiter oben habe ich auch ein paar Beispiele genannt, damit der eigenen Assoziation auf der Sprünge geholfen wird.


    Also, Puls runter, setzt dich raus und trink n Pils.



    Gesendet von iPad mit Tapatalk

  • Mit der Einstellung würde ich mich erschießen :) Und dann noch Alexa ;) Okay, das passt dann wieder 8o

  • Also, Puls runter, setzt dich raus und trink n Pils.

    Guter Vorschlag :P

  • Forscher machen Amazon Echo zur Wanze:


    https://www.pcwelt.de/a/sicher…224904&lid=870914&pm_ln=7

    Den Artikel auch gelesen und verstanden?


    Darin heißt es nämlich:

    "Ob der Skill der Forscher von Amazon durchgewunken würde, bleibt fraglich. Entsprechend sollten derartige Programme nicht im Amazon Store zu finden sein."

    ..also nur rein Theoretisch..

    rein Theoretisch ließe sich auch ein Keylogger für iOS programmieren. Bei Apples Qualitätssicherung würde die App allerdings rausfliegen.

    Eben genauso, wie es bei den Skills für den Echo passieren wird.

    Ausnahmen, und nachträgliches entfernen sagt mir, das auch wirklich Menschen dahinter sitzen, aber das ist eine andere Geschichte.


    Hätte, wäre, könnte... Einfach an die Fakten halten, oder einen Aluhut falten. :)


    Unkommentiert einfach einen (halben) Fachartikel zu posten halte ich für blauäugig. - Was willst du damit nun mitteilen?

  • Eigentlich gar nichts. Wer nach Snowden immer noch glaubt, Möglichkeiten würden nicht genutzt oder von einem Zuarbeiter der NSA nicht durchgewunken, dem ist ohnehin nicht zu helfen. Ob Du jetzt herablassend von Aluhut oder halben Fachartikel faselst, ist eigentlich egal - Du musst es ja nicht lesen. Ich verlange ja auch nicht, dass jeder diese Probleme intellektuell erfasst :/


    Alle Sprachbefehle und Sprachbotschaften werden dauerhaft in der Amazon-Cloud gespeichert, um die Spracherkennung zu verbessern. Es sei zwar möglich, diese im eigenen Nutzerprofil zu löschen, dies führe aber zu einer schlechteren Spracherkennung. Anfragen von US-Journalisten beim FBI, ob Amazon Echo zum Abhören benutzt werden könne, wurden weder bestätigt noch dementiert. Im Dezember 2016 wurde jedoch erstmals von Seiten der amerikanischen Strafverfolgungsbehörden auf Cloud-gespeicherte Audio-Daten zurückgegriffen, die sich dadurch die Aufklärung eines Mordfalles erhoffte. Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Andrea Voßhoff, gibt die in der Regel nicht hinreichende Transparenz, wie die gespeicherten Informationen genau genutzt werden, zu bedenken. Da das Gerät auf ein Aktivierungswort hört, lauschen die Mikrofone jederzeit mit. Dadurch wäre es möglich, die Privatsphäre der eigenen Wohnung zu gefährden.

    Im Oktober 2017 wurde Amazon Echo der österreichische Negativpreis Big Brother Award in der Kategorie Weltweiter Datenhunger verliehen.

    Im April 2018 erhielt Amazon Alexa den deutschen Big Brother Award in der Kategorie Verbraucherschutz. In der Laudatio von padeluun hieß es, sie sei eine Abhörschnittstelle, die sich zum Beispiel als Wecker tarnt, aber ein allwissender Butler in fremden Diensten ist, der sich von mir höchstpersönlich ins Schlafzimmer tragen und an das weltweite Überwachungsnetz anschließen lässt.

    Mit einem Minimum an technischem Aufwand und Wissen wurde 2017 ein Hack von Sprachassistenten gezeigt: Unter dem Namen DolphinAttack bekannt, wurden im Nahbereich der Geräte für den menschlichen Hörbereich nicht wahrnehmbare akustische Signale zur Übernahme der Geräte-Kontrolle genutzt. Die verwendeten Frequenzen lagen oberhalb von zwanzig Kilohertz. Spracherkennungssysteme können diesen Frequenzbereich wahrnehmen und die für Menschen unhörbaren Befehle empfangen und ausführen. Betroffen von DolphinAttack war neben anderen Sprachassistenten auch Amazon Echo. Eine einfache Abwehr solcher verdeckten Befehle ist das Abschalten des permanenten Hineinlauschens in den Raum (always-on-Einstellung).


    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Amazon_Echo


    Einmal editiert, zuletzt von Sven () aus folgendem Grund: Mehr Informationen und Quellenangabe

  • Nicht allein, dass der FBI, die NSA, FSB oder der chin. Geheimdienst darauf zurückgreifen KÖNNTEN (man muss jetzt nicht gleich in Verfolgungswahn ausbrechen, ich glaube, das tut Sven auch nicht, sonst würde er nicht sein Haus Smart gestalten) ... viel mehr stört mich, dass Amazon, Google und Co. mit unseren Daten massenhaft Geld verdienen, Infrastrukturen nutzen, und dabei sich um steuerzahlern einen Sch.... scheren. Im Grunde sind das Sozialschmarotzer (das wiederum auf einem anderen Papier steht).


    Man kann denken, was man will: ich sehe das ambivalent. Einerseits eine grenzgeniale Technik, andererseits Möglichkeit zum Missbrauch allenthalben. Und, lieber Shorty, wo die Möglichkeit besteht, wird sie genutzt, das darfst Du getrost so stehen lassen. So blauäugig kannst selbst Du nicht sein, oder?

    Hast Du Dir die gekünstelte Betroffenheit des Herrn Z. vor dem US-Kongress angesehen (der im Übrigen Glück hatte, dass das n Haufen ahnungsloser Tattergreise waren, andere hätten ihm den Allerwertesten aufgerissen)? Beim Casus „Facebook“ war der Aufschrei wegen Datenmissbrauchs groß (btw. haben wir u.U. nur dank dieses Skandals jetzt einen Kretin an den Schalthebeln der Macht, der im harmlosesten Fall nur Kopfschütteln verursacht, im schlimmsten Fall ganze Landstriche in Chaos stürzt) Komisch, so unerwartet?! Meinst Du ernsthaft, diese Konzerne stehen sich in irgendwas nach? Man kann vielleicht abstufen, Apple lässt wenigstens ein halbwegs anständiges Gefühl (Stichwort FBI/Terrorverdacht Kalifornien/ IPhone) zurück, aber eine Garantie, was mit unseren Daten passiert, kann uns niemand geben.


    P.S.: trotzdem nutze ich das Smarthome (aber eben vielleicht nicht alles und von jedem)

  • Sven, ich habe all diese Artikel gelesen. Ich habe auch andere Artikel gelesen. Über Alexa, über Datenschnüffelei, über Facebook & Co., über Clouds, über Edward Snowdon. Jahrelang. Ich habe mich sozusagen informiert und mir eine Meinung gebildet.


    Nur reicht es leider nicht aus, das zu tun. Wichtig ist aus meiner Sicht vor allem, über die eigene Privatsphäre nachzudenken. So wie ich es sehe, ist das nämlich mehr als nur ein Begriff. Das hat bei mir ebenfalls eine Weile gedauert. Dann hatte ich raus, was bei mir wirklich privat bleiben sollte.


    Das Ergebnis war erstaunlich: so gut wie nichts. Noch erstaunlicher war die Erkenntnis, dass das berühmte "ich habe ja nichts zu verbergen" ersatzlos gestrichen werden kann für "ich kann ja nichts verbergen".


    Stefan