Warmwasserspeicher sparsam betreiben

  • Quelle: https://smartapfel.de/warmwasserspeicher-sparsam-betreiben/

  • Hallo, die Automation gefällt mir gut aber ich glaube da gibt es noch einen Logik Fehler. Der Boiler wird immer um 6 Uhr eingeschaltet auch wenn niemand zuhause ist.


    Das heißt wenn alle auf Urlaub sind läuft der Boiler von 6-22 Uhr jeden Tag.


    Müsste die einschalt Automation nicht so geändert werden das sie nur einschaltet um 6 Uhr wenn jemand zuhause ist?

  • Wie groß ist denn die erzielbare Energieeinsparung? Warmwasserspeicher sind in der Regel gut wärmegedämmt und haben nur geringe Transmissionswärmeverluste. Sie stundenweise aus- und wieder einzuschalten erscheint mir wenig sinnvoll. Bei längerer Abwesenheit wie z.B. im Urlaub mag das anders sein - sehr kurzzeitige Aktionen erscheinen mir aber (in Anbetracht der Trägheit von Wärmeprozessen) wenig zielführend. Wie groß ist denn der Unterschied zwischen "eingeschaltet lassen" und "ausschalten und wieder hochheizen" im Tagesverlauf?


    Abgesehen davon sind die wenigsten Relais in den kleinen, smarten Switches für dauerhaftes Schalten von Lasten im Bereich von 10A geeignet. Selbst wenn ein Shelly nur 12 Oiroh kostet, wird die Brühe somit schnell teurer, als das Fleisch.

  • Das bringt keine Ersparnis, da das Warmhalten im Normalbetrieb (außer halt Urlaub etc.) sicher günstiger ist, als immer wieder komplett aufheizen zu müssen.

    Die Aussage kann man pauschal nicht so behaupten!


    es kommt viel mehr auf die Generation vom „Boiler“ an.

    Bei alten Modellen ist bestimmt ein Sparpotenzial vorhanden.

    Bei neuen, die „gesteuert“ werden müsste man es ganz individuell testen.


    liebe Grüße


    Torben

  • Kommt doch auch darauf an, wie groß das Volumen des Warmwasserspeichers ist. Wenn es ein dickes Ding ist mit 200 Litern, dann macht ständiges an und ausschalten kein Sinn. Bei einem kleinen, 5-8 Liter Speicher lohnt sich das auf jeden Fall, die wärmen ja ständig nach und können die Temperatur nicht lange halten. Man sollte aber dann auf jeden Fall eine Smarte Steckdose nehmen, die 16A abkann und nicht nur 10A (Die Meross Steckdosen können das zB, sind ausgelegt bis 3680 Watt). Denn selbst die kleinen Warmwasserspeicher ziehen beim Aufheizen gerne mal bis zu 2000W, je nach gewünschter Einstellung die man am Gerät macht und wie heiß das Wasser sein soll.

  • Kommt doch auch darauf an, wie groß das Volumen des Warmwasserspeichers ist. Wenn es ein dickes Ding ist mit 200 Litern, dann macht ständiges an und ausschalten kein Sinn.

    Einspruch Euer Ehren. Maßgeblich ist der eingesparte Transmissionswärmeverlust und der bemißt sich über die Zeit nach Watt je Quadratmeter und Kelvin. Dem entgegen steht der U-Wert des Dämmaterials - ebenfalls in Watt je Quadratmeter und Kelvin. Die Masse des Wassers bestimmt nur die Trägheit der Temperaturänderung. Aber rechnen wir mal: Wieviel Quadratmeter hat die abgewickelte Fläche eines solchen Speichergefäßes? Halber Quadratmeter? Welches Delta-T haben wir? Von 20 Grad Celsius Zimmerklima auf 50 Grad Celsius Solltemperatur (man will sich ja nicht die Pfoten verbrühen). Macht eine Temperaturdifferenz von 30 Kelvin. Welchen U-Wert hat die Styropordämmung des Gerätes? Gehen wir mal großzügig von 0,5 Watt je qm und Kelvin aus. Nach Adam Riese verlieren wir also 7,5 Watt an die Umgebung. Vom vermeintlich eingesparten Verlust müssen wir 1 Watt Betriebsleistung für den verbauten Shelly abziehen.


    Schaltet der die Speicherheizung ab, nimmt mit der Zeit auch der Wärmeverlust ab. Langsam (seeehr langsam und vor allem nicht linear, da mit der Tempetartur ja auch das Delta-T fällt). Den größten Teil der "Einsparung" müssen wir aber später wieder zuheizen, um erneut auf Solltemperatur zu kommen. Ich wage mal die Behauptung, der einsame Shelly verbraucht mehr, als wir an Wärmeverlust am Speicher sparen. Kommt noch hinzu, daß in der Heizperiode anders gerechnet werden muß als im Sommer, da "Verlustleistung=Wärme" im Winter in der Regel ein willkommener Nebeneffekt ist, der Brennstoff spart.

  • Hallo,


    ich habe ebenfalls einen solchen Warmwasserspeicher, frage mich aber, ob ich mit der Automation wirklich wesentlich sparen kann (es hieß "Wir betreiben es dank einiger HomeKit-Automationen deutlich sparsamer").


    Die Idee an sich ist ja einfach, den Speicher nachts auszuschalten, plus wenn tagsüber niemand zuhause ist.


    Aber woher kommt da der Spareffekt?


    Der Speicher hat im Betrieb eine Solltemperatur von 40-60 Grad, und verliert natürlich ständig ein wenig Energie, die Temperatur sinkt deshalb. Im Normalbetrieb heizt er deshalb automatisch immer wieder nach, um die Solltemperatur einzuhalten. Das Nachheizen entfällt, wenn er stromlos gemacht wird.


    Aber: Sobald er wieder eingeschaltet wird heizt er natürlich solange nach, dass wieder die Solltemperatur erreicht wird.


    Wie genau wird denn gespart?


    Der Wärmeverlust hängt ab von der Temperaturdifferenz zwischen Wassertemperatur und Raumtemperatur, also im Betrieb ein Delta von 20-40K.


    Unterbindet man das Nachheizen, dann sinkt dieses Delta langsam; geringeres Delta --> geringerer Energieverlust, daher die Einsparung.


    Nur: Ist der Energieverlust wirklich so viel geringer, wenn die Wassertemperatur über Nacht von 40 auf 35 Grad sinkt? Ich habe den Verdacht, dass beim Wiedereinschalten fast genauso viel Leistung zugeführt werden muss, wie in Summe beim mehrmaligen Nachheizen.


    Also: Nachts 10 x 30s Nachheizen mit 2000W = morgens 1 x 300s Nachheizen.


    Der Autor der Automation schreibt von deutlichen Einsparungen. Hat er die wirklich ermittelt, und wie hoch sind die? (Ich will's wirklich gern wissen, bitte den Auto um Antwort!)


    Ich habe den Verdacht, dass es Jahre dauern könnte, bis die 25€ für den Zwischenstecker eingespart sind!


    Rainer


    PS: Ein ähnlicher Effekt macht in sehr gut gedämmten Gebäuden die Nachtabsenkung der Fußbodenheizung sinnlos: Wenn die Raumtemperatur nach Mitternacht so langsam fällt, dass es morgens gerade mal 1K kühler ist, wo wird dann gespart? Zumal man schon mitten in der Nacht wieder nachheizen muss, damit beim Aufstehen die ursprüngliche Temperatur wieder erreicht wird!