HomeBridge für alle Komponenten?

  • Hi, da ich mir nach meinem Umzug die neue Hütte mit HomeKit ausrüsten werde, ist mir eine grundsätzliche Frage der Bridges gekommen.


    Ich habe schon gelesen, dass man einen Raspberry pi 3 als Home Bridge einrichten kann. Werden dann trotzdem noch z.B. für Ikea, Phillips Hue oder Shelly die jeweilige separate Bridge benötigt, oder reicht die einzelner Bridge, wie den Raspi 3 für alle Komponenten aus?

    Oder kann ich sogar gänzlich darauf verzichten, wenn ich mir einen Apple TV so wie einen HomePod Mini zulege und mein IPad Air 2 auch noch als Bridge einrichte?


    Ich hoffe ihr könnt mir mit meinem Problem weiter helfen.


    Mit freundlichen Grüßen, Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Spy ()

  • Hallo Frische_Milch,


    herzlich willkommen in der SmartHome insbesondere der HomeKit Welt.


    Also für die Shelly brauchst du keine weitere Bridge als den Pi mit Homebridge und dem Shelly-Plugin.

    Alles was mit Zigbee zu tun hat läuft bei mir auch alles über den Pi. Dafür brauchst du aber das DeConz-Gateway. Entweder als Stück oder Aufsteckplatine (DeConz-Stick; DeConz-Platine)


    Damit dein HomeKit 'sauber' läuft ist zwingen eine Steuerzentrale von Nöten. ich rate dir ab ein iPad als diese zu verwenden. Automation etc. sind damit nur unzuverlässig. Besser ist ein ATV oder HomePod.

  • Die originalen Bridges braucht es aktuell nur noch für den Fall, dass man auf Firmware-Updates wert legt.

  • Kommt darauf an welche Technologien/Funksysteme du anschaffen möchtest. Alles was mit WLAN funktioniert (viele Steckdosen und Lampen, TV, Staubsauger, IP-Cams usw.) gehen direkt über dein WLAN-Netzwerk (Router). Allerdings sind die wenigsten „HomeKit-kompatibel“ - aber zumindest meist per Homebridge verwendbar.


    Wenn dann aber Systeme mit anderen Funktechniken (Zigbee, Z-wave, Funk 433 oder 866 MHz, BT usw.) arbeiten, dann brauchst du IMMER die entsprechende Hardware-Schnittstelle, egal ob die jeweiligen Hersteller-Bridges/Gateways oder kombinierte Systeme wie homee, Homey und Mediola oder Speziallösungen alla Conbee-Stick für Zigbee. Diese kombinierten Systeme können mehrere Kommunikation-“sprachen“ (alla C3PO) und bringen auch noch eine zentrale Steuerungssoftware mit. Ob das sinnvoll ist muss jeder selbst entscheiden.


    Zu beachten ist zumindest bei Zigbee-Systemen (Hue, Tradfri usw.), dass die oftmals nicht kompatibel untereinander sind - dass klappt aber mit dem nun schon oftmals erwähnten ZigBee-Stick „Conbee“ oder etwas ähnlichem.


    Wie schon beantwortet, entweder AppleTV oder HomePod oder beides, aber besser kein iPad als Zentrale.

  • Hi Frische_Milch,


    Deinem Post entnehme ich das du noch nicht so richtig den Durchblick hast in der Smart Home Welt. Das ist nicht böse gemeint, wir haben alle mal bei 0 angefangen.


    Es ist möglich in einen Pi 3 oder 4 die Homebridge, Zigbee- (Conbee/Raspbee), Z-Wave-, Homematic-Gateway usw mit entsprechen USB-Sticks mit den Funk-Standarts zu vereinen und HomeKit fähig zu machen. Nur ist das auch nicht von jetzt auf gleich getan. Hier würde ich dir raten dich vorab gründlich einzulesen.

    Da kommt es sehr darauf an wieviel Zeit du investieren willst/kannst, wieviel Interesse und Verständnis du für die digitale Welt abseits von nutzerfreundlichen Apps und grafischen Oberflächen du mitbringst.

    Dazu ist zu bedenken das mit so einem alternativen Gateway nicht bei jedem Gerät die 100%ige Funktionalität gegeben sein muss.


    HomeKit-fähige Gateways inkl. der dazugehörigen HomeKit-fähigen Geräte sind auf Dauer die wesentlich einfachere und stressfreiere Variante.


    Es gibt auch viele WLAN-Geräte die von Haus aus HomeKit-fähig sind die ohne zusätzliches Gateway auskommen(Schalter, Schalt-/Dimmaktoren, Steckdosen, Birnen, ...). Hier muss man aufpassen wenn es sehr viele werden das man deinen Router nicht überlastet. Smarte WLAN-Geräte brauchen im Standby mehr Strom was mit der Masse der Geräte nicht außer acht gelassen werde sollte.

    Bei Sensoren(Fenster, Temperatur, Wasser, ...) kommt man um alternative oder Hersteller-Gatways fast nicht rum.


    Das alles soll dir jetzt keine Angst machen, nur zeigen wie komplex das Thema ist.


    Auch wenn du dein Smart Home Stück für Stück aufbauen möchtest macht es Sinn sich am Anfang einen möglichst genauen Plan zu machen was genau man Smart machen möchte. Danach kann man sich die Systeme anschauen und möglichst effizient auszuwählen.

    Denn es kommen schnell mal um die 20 (mögliche) smarte Geräte pro Raum zusammen.

    Bespiel Wohnzimmer:

    - „Glühirnen“

    - LED Streifen

    - Tür-/Fensterkontakte

    - Bewegungsmelder

    - (kabellose) Schalter

    - Vibrations-/Einbruchsebsoren

    - TV

    - AV-Receiver oder AirPlay Lautsprecher

    - Heizkörperthermostat

    - Raumthermostat

    - Rollosteuerung

    - Zwischenstecker

    - Thermometer

    - Rauchmelder

    - Luftqualitätssensor


    Mit einer klugen Auswahl von 2 oder 3 Hersteller-Gateways liese sich der Großteil abdecken, dazu noch ein paar Bluetooth- und WLAN-HomeKit Geräte und man hat alles ...


    Viel Spaß beim planen ;)


    Grüße

    EinsZwei

  • Ich habe schon gelesen, dass man einen Raspberry pi 3 als Home Bridge einrichten kann. Werden dann trotzdem noch z.B. für Ikea, Phillips Hue oder Shelly die jeweilige separate Bridge benötigt, oder reicht die einzelner Bridge, wie den Raspi 3 für alle Komponenten aus?

    Geile Frage. Die Antwort lautet ja oder nein, gerade wie's einem so gefällt. Das hängt vom eigenen Wissen und auch vom eigenen Geschmack ab. Ich bin davon überzeugt, dass dir diese Antwort keinen Millimeter weiterhilft, aber so ist das nun mal ^^.


    Zunächst muss man mal raffen, was überhaupt eine Bridge ist und wozu sie benötigt wird. Hersteller von smarten Geräten verwenden zur deren Steuerung irgendeinen (Funk)standard. Dieser Standard kann so einiges sein: Z-Wave, Zigbee, KNX, Homematic, aber auch weniger Bekanntes wie, ähm, keine Ahnung, nennen wir das mal Blafasel. Allen gemein ist, dass die einzelnen Geräte (also die Lampen, Sensoren, Ventile, whatever) genau einem dieser Standards folgen und nicht etwa mehreren.


    Weiterhin sind die Charakteristiken dieser Geräte sehr unterschiedlich: Lampen kann man ein- oder ausschalten oder dimmen, Ventile kann man öffnen oder schließen, Motoren starten oder stoppen, Sensoren kann man nur abfragen. Gleichzeitig baut die Hersteller nicht mordsmäßige Technologie in jedes dieser Geräte ein, sondern verlagern die Intelligenz auf eine Bridge.


    Möchte ein Hersteller nun die Funktionalität seines Systems etwa dadurch erweitern, dass er zukünftig eine programmierbare Schnittstelle anbieten will, muss er dafür nur die Software seiner Bridge ändern, nicht aber die Software der einzelnen Geräte. Das vereinfacht die Aufgabe für jeden: je nach Größe deines Anwesens und der Anzahl deiner Geräte wärst du sonst möglicherweise Tage damit beschäftigt, allen smarten Geräten ein Update zu verpassen.


    Zigbee-fähige Geräte brauchen eine Zigbee-Bridge, Z-Wave-fähige Geräte eine Z-Wave-Bridge und Blafasel-fähige-Geräte eine Blafasel-Bridge. Allen gemein ist, dass sie nicht untereinander kompatibel sind: eine Z-Wave-Bridge kann beispielsweise keine Zigbee-fähigen Geräte ansteuern. Gleichzeitig brauchst du dazu eine eigene Fernbedienung oder App für jedes dieser Systeme. Um die Verwirrung zu steigern, nennt Philips seine Bridge eine Bridge, Ikea nennt seine Bridge Gateway und Homematic nennt die Bridge CCU, wobei man da zwischen CCU2 und CCU3 unterscheiden muss oder zwischen der runden und der eckigen Philips-Bridge. Hurra! So lieben wir es!


    Hat man sich also entschieden, zukünftig zu der bestehenden HomeMatic-Installation auch noch IKEA Trådfri zu verwenden, hat man schon mal zwei Bridges da herumstehen, und dann bekommt man zu Weihnachten von Tante Mia auch noch diese formschöne Lampe geschenkt, die dem Z-Wave-Standard folgt und benötigt prompt eine dritte Bridge.


    Nun gibt es wunderbarerweise HomeKit, das alle Standards zusammenfasst. Das hört sich an wie das Versprechen eines Lebens, in dem Milch und Honig fließen (oder besser: Bier und Gin Tonic). Das hört sich so an wie: kauf einfach ein iPhone und du hast nie wieder Probleme. Die Wahrheit ist: das hört sich so an, aber ist nicht so.


    Natürlich kann ein iPhone HomeKit, aber um etwas mit HomeKit zu steuern, müssen auch das Etwas HomeKit können. Glücklicherweise muss man das jetzt nicht jeder der 120 Glühbirnen in der Garagenauffahrt beibringen, aber zumindest die Bridge muss HomeKit können. Die Bridge übersetzt dann HomeKit nach Zigbee oder nach Z-Wave oder nach Blafasel.


    Philips und IKEA haben sich entschieden, HomeKit ihren Bridges beizubringen. HomeMatic hat sich dazu bislang nicht durchringen können. Hier kommt die Homebridge ins Spiel: sie kann HomeKit nach HomeMatic übersetzen. Und dafür ist die Homebridge da: sie übersetzt nicht-Kompatibles in was Kompatibles. Dazu wird sie durch Plugins erweitert, die einen bestimmten Standard jeweils verstehen. Das heißt nicht, dass die Homebridge damit die anderen Bridges einfach ersetzen kann. Die werden weiterhin benötigt, die Homebridge steuert diese Bridges dann an.


    Will man auf die einzelnen Bridges verzichten, weil man nicht einen Geräte-Zoo betreiben will, dann kann man einen RaspberryPi erweitern durch Hardware. Beispielsweise könnte man Zigbee-Hardware von Dresden Electronik einbauen, die die Bridges von IKEA, Aqara und Philips ersetzt. Das hat den unschätzbaren Vorteil, das man weniger Strom verbraucht und alles zentral konfigurieren kann, und den unschätzbaren Nachteil, dass man seinen smarten Geräten keine Updates mehr verpassen kann. Und hier kommen wir dann wieder zu deiner Frage, und die Antwort lautet: wenn du es einfach haben willst, dann kaufe HomeKit-kompatible Bridges und betreibe dein SmartHome damit. Wenn du gerne bastelst, dann bau einen Raspi um, sei es durch die Erweiterung von Zigbee/Z-Wave-Hardware oder durch die Installation einer Homebridge, die dir sogar das Blafasel-Protokoll in HomeKit übersetzt.


    Ich hab's gemischt: ich betreibe eine Homebridge und eine Hue-Bridge und kaufe möglichst kompatibel ein. Die Homebridge übersetzt mit den entsprechenden Plugins übrigens auch Sachen in HomeKit, die mit Smarthome erstmal nichts zu tun haben, beispielsweise die Ergebnisse einer Anfrage an einen Wetterserver oder den Google-Kalender.


    Tatsächlich gibt es auch HomeKit-fähige Geräte, die keine Bridge benötigen. Dazu gehören beispielsweise die Produkte von EVE, aber auch die Steckerleisten von KooGeek und bestimmt noch so einige andere. Diese Geräte können nur HomeKit und damit wird dann dein AppleTV oder deine HomePod oder ein iPad sozusagen zur Bridge für diese Geräte.