homebridge-config-ui-x standalone

Die neue Version 4 von homebridge-config-ui-x macht es möglich, das Plugin auch ohne Homebridge zu betreiben. Das bedeutet, dass die Weboberfläche immer noch gesteuert werden kann, auch wenn homebridge gecrasht oder gestoppt ist. Bislang riss das auch homebridge-config-ui-x in die Tiefe.

So geht man vor:

sudo nano /var/homebridge/config.json

In der Konfiguration für homebridge-config-ui-x tragt ihr einen neuen Parameter ein, und zwar "standalone": true.

{
  "platform": "config",
  "name": "Config",
  "port": 8080,
  "auth": "form",
  "theme": "dark-mode",
  "restart": "sudo -n systemctl restart homebridge",
  "temp": "/sys/class/thermal/thermal_zone0/temp",
  "tempUnits": "c",
  "sudo": true,
  "standalone": true,
  "log": {
    "method": "systemd",
    "service": "homebridge"
  }
},

Abspeichern und homebridge neu starten. Ab jetzt wird homebridge das Plugin nicht mehr laden.

Jetzt brauch ihr ein Startskript für den systemd, um das Plugin außerhalb der Homebridge zu starten. Dazu könnt ihr das vorhandene Skript für die Homebridge kopieren und dann einige Änderungen vornehmen:

sudo cp /etc/systemd/system/homebridge.service /etc/systemd/system/homebridge-config-ui-x.service

Dann:

sudo nano /etc/systemd/system/homebridge-config-ui-x.service

Hier verändert ihr nur zwei Zeilen, und zwar ExecStart und RestartSec:

[Unit]
Description=Node.js HomeKit Server
After=syslog.target network-online.target

[Service]
Type=simple
User=homebridge
EnvironmentFile=/etc/default/homebridge
ExecStart=/usr/local/bin/homebridge-config-ui-x $HOMEBRIDGE_OPTS
Restart=on-failure
RestartSec=3
KillMode=process

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Abspeichern. Dann:

sudo systemctl daemon-reload

sudo systemctl enable homebridge-config-ui-x

sudo systemctl start homebridge-config-ui-x

Das wars, ab jetzt läuft homebridge-config-ui-x losgelöst von der Homebridge und ihr könnt auch bei einer gescrashten oder gestoppten Homebridge Plugins deinstallieren oder konfigurieren, ohne die Shell aufrufen zu müssen.

Stefan

Anstatt der vielen Instanzen sollte man lieber Docker-Container nehmen.

Ich benutze nur eine Instanz für alles. Die braucht zwar fast eine Minute zum Starten, aber ich restarte sie nur bei Updates, und meinen Raspi reboote ich auch nur sehr selten. Das letze Mal vor 42 Tagen, meint uptime.

Die Standalone-Version von homebridge-config-ui-x liest config.json. Das EnvironmentFile wird von systemd gelesen, und da die Parameter für homebridge-config-ui-x die gleichen sind, habe ich kein neues angelegt.

Stefan

FettesB: Error: listen EADDRINUSE bedeutet nur, dass bereits ein homebridge-config-ui-x läuft: einmal homebridge restarten.

Zitat von carsten_h

Ein kleiner Fehler hat sich noch in der Beschreibung eingeschlichen. Beim Befehl zum Kopieren der services-Datei steht am Anfang zweimal "sudo" hintereinander.

Jetzt nicht mehr. Danke für den Hinweis

Interessant, das wusste ich noch nicht. Du hast recht: homebridge-config-ui-x setzt die Rechte zurück auf den User, unter dem homebridge läuft.

Wer seine Homebridge nach der Forenanleitung installiert hat, findet die config.json in /var/homebridge:

ls -l /var/homebridge/config.json

-rw-r--r-- 1 homebridge homebridge 13092 Apr 19 20:21 config.json

Hier kann man sehen, dass die Datei dem User homebridge gehört, und ganz links sieht man die Zugriffsrechte:

- rw- r-- r--. Das Minus ganz links bedeutet, dass hier eine Datei zu sehen ist (bei einem Verzeichnis stünde dort ein d). Die Dreiergruppe danach (rw-) bedeutet, dass der User homebridge die Datei lesen (r) und schreiben (w) darf, aber nicht ausführen (was man mit einer Datei ja eh nicht machen kann, aber ansonsten stünde dort anstatt des Minuszeichens ein x). Die nächste Dreiergruppe (r--) besagt, dass Mitglieder der Gruppe homebridge die Datei lesen, aber nicht schreiben und nicht ausführen können (normalerweise wurscht, weil die Gruppe homebridge hat nur ein Mitglied, und das ist der User homebridge). Die letzte Dreiergruppe rechts (r--) sagt, dass alle anderen User auf dem Computer die Datei lesen, aber nicht schreiben und nicht ausführen können.

So. Der User pi darf daher die Datei /var/homebridge/config.json nur lesen, aber nicht schreiben. Wenn er das will, muss er das mit Rootrechten tun, auf der Shell also ein sudo vor den Schreibbefehl setzen. Das geht mit FileZilla leider nicht.

Ändert man den Besitzer der Datei von User homebridge auf pi, dann kann man mit FileZilla schreiben, aber leider setzt homebridge-config-ui-x alles wieder zurück, was ich außerordentlich löblich finde. Guter Programmierstil, aber schlecht für dich.

Ich würde jetzt den User pi der Gruppe homebridge hinzuzufügen und die Schreibrechte von /var/homebridge/config.json so ändern, dass die Gruppe homebridge auch dahin schreiben darf, also auf von -rw-r--r-- auf -rw-rw-r--. Ja, sieht aus wie ein Morsecode.

Den User pi der Gruppe homebridge hinzufügen:

sudo usermod -a -G homebridge pi

Die Datei /var/homebridge/config.json für die Gruppe homebridge schreibbar machen:

sudo chmod g+w /var/homebridge/config.json

ls -l /var/homebridge/config.json

-rw-rw-r-- 1 homebridge homebridge 13092 Apr 19 20:22 config.json

Jetzt sollte funktionieren, was du gern machen möchtest. Theoretisch, ich hab's nicht ausprobiert. Zumindest habe ich beim Testen gesehen, dass homebridge-config-ui-x diese Änderung nicht rückgängig macht.

Stefan

Zitat von palace

Das tut beim ersten Mal ein bisschen weh!

Wird dann aber immer angenehmer und auf Dauer auch entspannter.

Gute Frage. Das geht wohl augenblicklich nur über die Shell mit sudo systemctl restart homebridge-config-ui-x.

Stefan

Du kannst in homebridge.service nicht zweimal ExecStart angeben. Aber du kannst mit ExecStartPre oder ExecStartPost arbeiten. Das würde dann so aussehen:

ExecStartPre=/usr/local/bin/homebridge-config-ui-x $HOMEBRIDGE_OPTS

ExecStart=/usr/local/bin/homebridge $HOMEBRIDGE_OPTS

Damit würde dann die GUI gestartet werden und - wenn das klappt - danach die Homebridge. Oder anders herum, erst die Homebridge und dann die GUI:

ExecStart=/usr/local/bin/homebridge $HOMEBRIDGE_OPTS

ExecStartPost=/usr/local/bin/homebridge-config-ui-x $HOMEBRIDGE_OPTS

Da du Restart=on-failure gesetzt hast, würden bei einem Absturz der Homebridge beide Bestandteile automatisch wieder gestartet werden - also GUI und Homebridge. Das wird eine Fehlermeldung auslösen, nämlich EADDRINUSE, weil ja homebridge-config-ui-x noch läuft und nun nochmal gestartet werden soll. Beim Start wird dann festgestellt, dass die Adresse und der Port schon belegt sind und zwar vom noch laufenden homebridge-config-ui-x. Ich habe keine Ahnung, was das für Auswirkungen hat. Ich würde annehmen, das bei ExecStartPre auch homebridge nicht mehr gestartet wird, aber um ehrlich zu sein: ich habe keine Ahnung.

Das du pi als User benutzt, sollte keine Auswirkungen haben.

Stefan