Beratung Motorschloss bei Neubau

  • Hallo Zusammen!


    Ich habe vermutlich eine total banale Neulingsfrage. Vorab also schon mal sorry dafür. Was ich in den Threads bisher gefunden habe war aber nie genau das, was ich suche.


    Es gibt einige smarte Türschlösser, die man an der nicht-smarten Haustür nachrüsten kann und die in der Regel potthässliche Klötze sind. Die lösen zwar alle meine Wünsche wie remote Öffnen, Öffnen bei Annäherung mit dem iPhone, oder öffnen durch Numerisches Tastenfeld oder Fingerabdrucksensor. Aber da ich eine Tür haben werde, die bereits ein Motorschloss beinhaltet, wäre es klasse, wenn es einen Homekit-Weg gibt, dieses Motorschloss auf ähnliche Weise nur ohne diesen Nachrüstklotz zu steuern. Das Motorschloss ist simpel und absolut nicht smart. Hab im Anhang mal den Schaltplan hinzugefügt.


    Ich habe von allen Videotürklingeln die es auf zB Tink gab leider schon Absagen bekommen. So ein Feature bieten die nicht. Das wäre mir nämlich die liebste Lösung gewesen.

    Ich hoffe, ich habe das offensichtlichste nicht übersehen und Ihr habt vielleicht trotzdem einen Vorschlag!

    Grüße!

    Felix

  • Long Story short: was du suchst ist ein potenzialfreier Kontakt mit 12V


    Sowas wie einen Shelly1 https://www.shelly.com/de/products/shop/shelly-1 müsste doch gehen. auf dem dann die Homekit-Firmware innerhalb 2 Minuten drauf flashen

  • Aber da ich eine Tür haben werde, die bereits ein Motorschloss beinhaltet


    Das ist doch super! Viel solider, als alle jene Adapter für Schließzylinder, beim denen man Batterien wechseln muß. Hätte ich auch gern in meiner Wohnungstür. Dann würde ich den Taster zum Öffnen mit einem HK-fähigen Relaiskontakt parallel schalten.


    Ihr habt vielleicht trotzdem einen Vorschlag


    Wenn da 12V liegen, bietet sich ein ShellyUni an, den man auf Homekit nativ flashen kann und der sich mit dieser Firmware sogar als Schloss konfiguieren läßt.


    Edit: Shelly1 geht auch an 12V - da muß für Kleinspannung nur ein Jumper umgesetzt werden. Vorteil im Vergleich zum Uni: Das Relais ist bereits an Bord.

  • Danke für die schnellen Antworten.

    Der 12V Kreis samt Taster aus dem Schaubild wird nicht dabei sein, das war eher eine Anleitung für den Elektriker.

    Aber ich kann mir das ja mir dem Shelly selber bauen. Dabei würde der Shelly die Funktion des Gleichrichters auf 12V DC übernehmen und auch den physischen Taster ersetzen. Sehe ich das richtig?


    Alle smarten Funktionen wie öffnen bei Annäherung oder Licht an wenn die Tür geöffnet wird etc... mach ich dann mit Automationen in Apple Home?

  • Der 12V Kreis samt Taster aus dem Schaubild wird nicht dabei sein


    Das heißt, Du hast bislang nur drei Strippen aus der Kabelüberführung an der Tür?


    Aber ich kann mir das ja mir dem Shelly selber bauen. Dabei würde der Shelly die Funktion des Gleichrichters auf 12V DC übernehmen und auch den physischen Taster ersetzen. Sehe ich das richtig?


    Nein, die Shellys haben kein anzapfbares Netzteil , die laufen entweder mit 230V oder mit Kleinspannung. Dein Elektriker muß für die Motorspannung des Türschlosses ein entsprechendes Netzteil einbauen. Auch würde ich den manuell bedienbaren Taster nicht durch den Relaiskontakt ersetzen, sondern vielmehr parallel ergänzen. Versagt die Heimautomation einmal ihren Dienst, hat man immer noch eine elektrische Ebene, die funktioniert. Nur bei Stromausfall wird man auch innen mechanisch entriegeln müssen.


    Der Shelly1 hat einen Relaiskontakt, der von der übrigen Elektronik galvanisch getrennt ist. Der Kontakt ist also potentialfrei. Um unangreifbar zu sein, sagt der Hersteller, daß trotzdem ein mit 230V gespeister Shelly keine Kleinspannungskreise schalten soll. Nun ja, man will produkthaftungsrechtlich halt auf der sicheren Seite sein. Das Ding läßt sich aber auch mit 12 bis 24 Volt versorgen, wenn ein Jumper umgesteckt wird.


    Der ShellyUni ist ebenso mit der HK-Firmware flashbar und muß per Kleinspannung versorgt werden. Zwei Relais sind anschließbar und es können damit auch Eingänge ausgewertet werden. Es wäre damit also möglich, auch Klingel und nen Bewegungsmelder abzufragen und mit dem zweiten Relais das Treppenlicht zu schalten. Ist dann aber Bastelei für Genießer.


    Achtung: Bei Shellys mit optionaler Strommessung sind die Relaiskontakte nicht potentialfrei!


    Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, daß die HK-Firmware zwar hervorragend funktioniert, das Projekt vom Entwickler aber nicht weitergeführt wird.


    Alle smarten Funktionen wie öffnen bei Annäherung oder Licht an wenn die Tür geöffnet wird etc... mach ich dann mit Automationen in Apple Home?


    Ja, genau.

  • Alle smarten Funktionen wie öffnen bei Annäherung oder Licht an wenn die Tür geöffnet wird etc... mach ich dann mit Automationen in Apple Home?

    Tür öffnen -> Licht an: easy. Öffnen bei Annäherung: Hmmm. Die "potthässlichen Klötze" machen das ja über Bluetooth. Wie willst du das realisieren? Auf Gesichtserkennung oder gar iBeacons würde ich da nicht vertrauen. Einbuchung ins WLAN öffnet dir regelmäßig nachts im Schlaf die Tür. Apples Geofencing ist oft nicht zuverlässig. Nur mit HomeKit Bordmitteln fällt mir da nichts ein. HomeBridge vorhanden oder in Planung? Oder was ist dein Plan?

  • Willst du wirklich dein Smartphone aus dem Rucksack holen, um das an die Tür zu halten? Das hat ja zudem weniger was mit „Annäherung“ zu tun, sondern eher was mit „präziser Platzierung“. Dann lieber Schlüssel. NFC hatte ich aus Gründen gar nicht erst erwähnt. Hier kleben diverse in der Bude. Ich nutze die mittlerweile alle für genau eines: Nix. Zu fummelig, das iPhone da genau zu platzieren. Würde mich mal interessieren, ob yannic den Artikel auch nach 2,5 Jahren noch so (unter)schreiben würde.

  • Das heißt, Du hast bislang nur drei Strippen aus der Kabelüberführung an der Tür?

    Das Haus wird gerade erst gebaut. So wie ich es verstanden habe wird die Türe die drei Kontakte versteckt innenliegend haben. Kann es beim Einbau natürlich beeinflussen wie die wo rausgucken.


    Dh ich kann noch komplett frei jede Lösung in Betracht ziehen, die der Markt so hergibt. :)

    Das heißt aber auch, dass ich noch so gut wie keine praktische Erfahrung hab in dem ganzen Thema.

    Willst du wirklich dein Smartphone aus dem Rucksack holen, um das an die Tür zu halten?

    Find ich eigentlich gar nicht so blöd. Hab mich eh gefragt wie das mit der Annäherung funktionieren soll weil die iPhone eigene Lokalisierung doch recht lausiger ist wie du schon meintest.

    Aber ein NFC wäre doch was, zusätzlich zum analogen Schloss! Ich hab das Telefon eigentlich immer auf Hosentasche und vermutlich schneller als nen Schlüssel in der Hand. Weiss nur nicht ob es da eine ansehnliche Outdoorlösung für die Platzierung gibt…

    Die Homebridge hatte ich noch nicht in Betracht gezogen. Vielleicht bin ich dafür doch noch etwas zu sehr Anfänger. :)


    Da ich gerade alles von null auf aufbaue, könnte ich noch ganz andere Lösungen in Betracht ziehen. Was würdet Ihr denn machen wenn Ihr die freie Wahl hättet?

    Einmal editiert, zuletzt von SmartMonkey () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von SmartMonkey mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich finde gerade im Türbereich gibt es mittlerweile so viele Möglichkeiten, genau wie von Dir, SmartMonkey, im ersten Post bereits angesprochen. Das schöne ist, dass Du bei Vorhandensein eines Motorschlosses eigentlich alles (parallel) betreiben kannst. Und da Du gerade erst baust, steht Dir alles offen. ;) So hab ich es damals auch gemacht.


    Was daraus geworden ist:

    Motorschloss, mit Steuerung im "Sicherungskasten". Draussen an der Tür ein Fingerprintreader (ekey) und eine Videotürsprecheinrichtung. Später habe ich noch einen NFC-Tag angebracht.


    Letzteres würde ich heute nicht mehr installieren. Proprietär, keine Einbindung in Home(Kit) bzw. Homebridge möglich. Stattdessen würde ich zusätzliche Kabel bzw. ein Leerrohr in "Augenhöhe" für die Installation einer Home-Klingel mit Video installieren lassen. Stand heute würde ich vermutlich die Aquara nehmen. Je nach Tür und Vorliebe könnte man sogar die Verkabelung in die Tür einziehen lassen, damit die HKSV Kamera später auf dem Türblatt anstatt oder in Ergänzung zu einem Spion installiert werden kann.


    Der Fingerprintreader funktioniert tipptopp zuverlässig. Mehrere Finger lassen sich scannen und speichern. NFC-Tag dito. Im Sicherungskasten ist am potentialfreien Eingang des ekey ein ShellyUni angeschlossen, der mit Mongoose geflasht ist. Auf eine "Ankommen-Automation" habe ich bisher bewusst verzichtet. Man kann jetzt per AppleWatch oder iPhone entweder auf den "Knopf" im Control-Center drücken, per Siri öffnen, per ekey oder, total old-school, mit einem Schlüssel. Den Schlüssel habe ich seit Jahren nicht mehr gebraucht.


    Von den "Nummernfeldern" halte ich nicht so viel. Je nach Wohngegend lässt sich der Code einfach ausspähen oder anhand von "Schmierfingern" (uä) uU rekonstruieren. Dann lieber ein System mit NFC-Reader (nicht Tag) bzw. RFID in der Nähe der Tür, diese "Badges", die man auch aus dem gewerblichen Umfeld kennt. Muss man halt diesen Badge an den Reader halten. Solche Reader kann man ja auch für den Notfall irgendwo draussen platzieren, nur muss man sich der (versicherungsrelevanten) Konsequenzen bewusst sein.


    Und das Öffnen der Tür von unterwegs oder vom Sofa aus ist somit per Shelly(Uni) gewährleistet. Und mit Mongoose sogar ohne Homebridge.

  • Ich ruiniere diese Party hier nur ungern, aber möchte noch einwerfen, dass das Nachdenken über Sicherheit keine geistige Übung ist, die man nur dann praktiziert, wenn einem sonst nichts einfällt.


    Ich arbeite wahrscheinlich länger in der IT-Branche als hier so mancher alt ist. Ich habe gelernt, dass man immer davon ausgehen muss, dass ein System gehackt wird. Dabei stellt sich keinesfalls die Frage, ob das passiert und wann das passiert und wie das passiert. So etwas wie eine Frage ist eigentlich gar nicht vorhanden.


    Es gibt wirklich viele Angriffsszenarien. Ein ganz einfaches sind die eigenen Blagen, die Passwörter zu Netzwerken oder Zugangscodes wohin auch immer nachhaltig in der Nachbarschaft verteilen. Ein anderes ist unzureichend gute Software, die schlecht gepflegt wird und irgendwann keine Updates mehr erfährt. Und eine ganz schlimme Schwachstelle ist die eigene Faulheit, die eigenen Systeme auf Aktualität zu checken und sie so zu monitoren, dass man wenigstens halbwegs Herr der Lage ist - oder das zumindest glaubt.


    Darüber hinaus ist deine Lösung, wie sie auch immer aussehen wird, nicht lange haltbar und muss bestimmt irgendwann getauscht werden. Denk also darüber nach, wie du sie leicht deaktivierbar und leicht austauschbar machst.

  • Ich würde auch Nuki smart door nehmen. Funktioniert ausgezeichnet, ist ein Europäisches System (Österreich), wurde bis heute nicht geknackt und ist auf alle Fälle sicherer als ein Schlüssel den man irgendwo verliert.


    Ich selber hab eine Nuki. Mich stört die Optik nicht und man sieht von aussen nicht, dass es elektrisch ist. Ausserdem kann ich das Schloss nehmen, welches mir am sichersten scheint.


    Walta

  • Ich selber hab eine Nuki. Mich stört die Optik nicht und man sieht von aussen nicht, dass es elektrisch ist. Ausserdem kann ich das Schloss nehmen, welches mir am sichersten scheint.

    Dito. Nuki ist klasse. Gibt einige Beiträge hier, auch welche mit Problemen. Aber das ist eigentlich jammern auf hohem Niveau. Mich stört die Optik ebenfalls nicht. Eine große Wahl habe ich sowieso nicht, da Mietwohnung und auch der Zylinder ist mittlerweile „dank“ Schließanlage nicht mehr meine Entscheidung. Aber würde ich ein Haus bauen: Tür meiner Wahl und Nuki Button rein. Nicht von außen sichtbar ist mir ebenfalls wichtig (daher auch kein Keypad). Die Smart Door kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, aber wenn da einfach nur die Technik des Smartlocks verbaut ist: Go for it! Auto-Unlock ist ein Traum und die Tür vom Sofa über die Apple-Watch zu öffnen ist kein theoretisches Szenario sondern kommt tatsächlich oft zum Einsatz.

  • Willst du wirklich dein Smartphone aus dem Rucksack holen, um das an die Tür zu halten?


    Da ich kein Freund ruckender Säcke bin, habe ich mein iPhone in einer Gürteltasche und ziehe notfalls schneller als mein Schatten. Allerdings ist hier leider kein Smartlock verbaut, somit stellt sich mir die Frage (noch) nicht in dieser Dringlichkeit. Würde ich jedoch als Bauherr ein neues Gehäuse planen, käme in die Tür ein ebensolches unverwüstlich solides Motorschloss. Bei den Preisen, die für vernünftige Türen heute aufgerufen werden, macht das den Kohl auch nicht mehr fett. Die Ansteuerung kann man wechseln, wenn die Heimautomatismen dereinst moalisch verschlissen sein sollten und der Hinweis auf Leerrohre ist auch nicht verkehrt.


    NFC-Tags hab ich selbst (da ohne Schloss) noch nicht ausprobiert. Wie ist da der Stand der Technik? Hier lese ich etwas von einem Expressmodus. Man muß das Endgerät zum Aufschließen also nicht mehr entsperren? Reicht die Annäherung auf wenige cm (so Prinzip Gürteltasche und ein Tag in Hüfthöhe am Treppengeländerpfosten)? Funktioniert das inzwischen auch mit der Apple Watch?

  • sschuste "Angriffsszenarien" in allen Ehren - die gelten ebenso für physische old-school Schlüssel. Und die "eigenen Blagen", die mit Sicherheit auch mal einen Schlüssel verloren haben, öffnen auch hier Tür und Tor im wörtlichen Sinne. ;) Oder der im Auto zurückgelassene Wohnungsschlüssel, den man mit wenig Aufwand einem Wohnort zuordnen kann.


    Eine 100%ige Sicherheit wird es nie geben, weder auf die eine noch die andere Art. Komfort geht zulasten der Sicherheit und umgekehrt. Es ist eine Frage des Abwägens.

  • sschuste alles richtig , aber bei Einbrüchen wird nur selten die Haustür genommen. Meist gehts über den Garten/Terrasse rein. Ist oft nicht einsehbar und man hat Zeit.

  • Und nachdem das alles geklärt ist bitte wieder zurück zum ursprünglichen Thema!


  • Edward J. Nately III Der „Express-Modus“ ist ein HomeKey Feature mMn. Da gibt‘s noch nichts, was für den deutschen Markt gedacht wäre. Einzig Aqara kannst du „umbiegen“ aber das wäre dann wieder ein „Klotz“ an der Tür. Ich bezweifle auch ganz stark, dass das ohne Klimmzüge mit einfachen „Aufkleber-Tags“ funktionieren würde. Wenn überhaupt. Nuki hat zum Thema HomeKey schon geschrieben: Apples Auflagen zu hoch; werden wir nicht machen. Warum auch? Für Bluetooth musst du dein Smartphone auch nicht aus der (Gürtel)tasche holen oder gar entsperren. Und das ist mittlerweile so gut einstellbar, das meine Tür wirklich erst aufgeht, wenn ich kurz davor stehe.


    Wir sollten jetzt mal auf SmartMonkey warten, wohin hier die Reise geht. Ist die Tür aus dem ersten Post aus irgendeinem Grund „gesetzt“ kann ich mich hier nämlich wieder ausklinken.

  • Der „Express-Modus“ ist ein HomeKey Feature mMn. Da gibt‘s noch nichts, was für den deutschen Markt gedacht wäre.


    Verstehe. Danke.


    Ich bezweifle auch ganz stark, dass das ohne Klimmzüge mit einfachen „Aufkleber-Tags“ funktionieren würde.


    Dann definiert man das Schließgerät halt als Switch, statt als Lock. Hab meine vier Türklingeln auch als Sensoren eingerichtet, um bei Ereignissen automatisieren zu können. Ob man Sicherheitserwägungen dabei ausklammern will, ist ne andere, sehr berechtigte Frage, die hier aber bereits ventiliert wurde.


    Wir sollten jetzt mal auf SmartMonkey warten, wohin hier die Reise geht.


    Yep. Hausbau ist doch traumhaft: Alles von Grund auf so planen, wie man es haben möchte und nach Fertigstellung erkennen, daß es hätte ganz anders sein müssen.